Rezension | Doctor Who – Twice Upon A Time | Buch

“Twice Upon A Time”

Doctor Who – Twice Upon A Time
Erstveröffentlichung: 05. April 2018
Format: Taschenbuch
Seiten: 224 Seiten
Autor: Paul Cornell
ISBN-13: 978-1-78594-330-0

Das bislang letzte Weihnachtsspecial der New Who-Ära wurde von Paul Cornell als Target-Buch in Romanform gebracht. Wie bereits in Steven Moffats TV-Version weigert sich der 12. Doktor in diesem finalen Abenteuer nach seiner tödlichen Verletzung durch die Cybermen, zu regenieren. Dabei trifft er am Südpol auf seine erste Inkarnation, die ebenfalls beschlossen hat, sich seiner Regeneration zu widersetzen. Damit bringt der Time Lord nicht nur seine eigene Zukunft in Gefahr, sondern auch Raum und Zeit zum Stillstand.


REZENSION

Paul Cornell ist ein bekannter Autor im Whoniverse. Neben Romanen, Audio Dramen, Comics und Sachbüchern, ist er auch für die Drehbücher von “Father’s Day” (Series 1, Episode 8), “Human Nature” sowie “Family of Blood” (Series 3, Episoden 8 und 9) verantwortlich. Er hat einen tollen Schreibstil und schafft es an sich großartig, den Ton der TV-Version von “Twice Upon A Time” einzufangen und in schriftlicher Form wiederzugeben. Eine humorvolle Szene zwischen dem 1. und 12. Doktor ist ihm dabei besonders gut gelungen:

He took the sonic sunglasses from his pocket and slid them back onto his nose. ‘Not those again!’ called the First Doctor. ‘I forbid it.’ […] he went to his earlier self, took off the sunglasses, and shoved them onto his face. The First Doctor reacted like a cat who’d been thrown into a coal cellar. […] ‘Why,‘ demanded the old man, ‘am I wearing these?‘ ‘Because I love it,’ said the Doctor, ‘never take those off.’ The First Doctor suddenly stopped, his hand reaching for the controls on the frame. ‘What’s “browser history”?’

Genau wie Jenny T Colgan es in der Target-Version von “The Christmas Invasion” getan hat, hält sich auch Paul Cornell an sich sehr genau an die von Steven Moffat vorgegebene Storyline, allerdings baut er ebenfalls einige Zusätze ein, die auf der Gedankenebene des Doktors interessante Informationen zum Vorschein bringen. In der Romanversion bekommt man so zum Beispiel einen kleinen Eindruck davon, was sich hinter der “Browser History” verbirgt und warum der Doktor diese nicht einmal mit seinem früheren Ich teilen möchte:

The Doctor suddenly recalled one of River’s little habits concerning their personal communications and … cat pictures, yes that was it, cat pictures. He grabbed the sunglasses off his other self’s face and dropped them back into his own pocket in one smooth motion.

Sehr gut umgesetzt sind für mich auch die Beschreibungen der Regeneration des 1. Doktors:

The First Doctor held on to the console of the TARDIS as it plunged back through the Time Vortex. He could feel the change starting … in that he could feel sensations he had never experienced before and did not understand. He also felt very cold, although his hands were glowing with energy.

Während diese Szene etwas mehr als eine Seite lang ist, bekommt der 12. Doktor für seine Regeneration ein komplettes Kapitel eingeräumt, was mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Hier wird noch einmal darauf eingegangen, warum sich der Time Lord so geweigert hat, sich in eine andere Gestalt zu verwandeln und wieso er sich am Ende dennoch auf die Veränderung einlässt, um schließlich mit folgenden Worten und Gedanken in die Regeneration zu gehen:

He stood there. He adjusted his cuffs. It was all going to be all right. Of course it was. Seeing who he was going to be, he was suddenly filled with … hope. ‘Doctor,’ he said, ‘I let you got.’ He let the fire take him.

 

Im anschließenden Epilog sieht sich der Doktor, wie bereits in der TV-Version, in ihrer neuen Erscheinung und stürzt zum Schluss in die Tiefe zu neuen Abenteuern. Diese ersten Gedanken des 13. Doktors sowie die Beschreibung des Cliffhangers sind ebenfalls gut gelungen:

The Doctor fell, arms cartwheeling. Below her, as she spun, she saw the lights of a city at night. It was just her now, in this terrifying second. Without a TARDIS. Falling from what must be several thousand feet. Towards a completely unknown destination. Towards her future.

Das Einzige, was mich an der Romanversion beim Lesen gestört hat war, dass der 1. Doktor fast größtenteils als “The First Doctor” bezeichnet wird. An einigen Stellen arbeitet Paul Cornell mit Alternativen, was sofort mehr Abwechslung und Leichtigkeit in den Erzählstil bringt:

The First Doctor was already doing his little routine dance around the console, with the power building up as he did it, because, of course, he hadn’t worked out how to boil it down to a bunch of code routines and one big lever yet. The Doctor resisted the urge to march over there and … probably short circuit everything actually. Best leave the old boy do it. The First Doctor raised a finger to make him wait, then triumphantly hit a control […

In der Target-Version von “The Day of the Doctor” ist es Steven Moffat aus meiner Sicht besser gelungen, den verschiedenen Inkarnationen kontinuierlich passende und amüsante Spitznamen zu geben sowie für den Kriegs-Doktor zudem die Ich-Perspektive zu verwenden, um sie voneinander abzugrenzen und deutlich erkennbar zu machen. Diese Beschreibungen waren für mich zum einen sehr viel humorvoller und zum anderen konnten die Charaktere so flüssiger in die Geschichte eingebunden werden.

Trotz dieser kleinen Schwäche ist das Target-Buch von “Twice Upon A Time” dennoch eine klare Bereicherung, um das letzte Abenteuer des 12. Doktors auch einmal in schriftlicher Form zu erleben.


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Andrea Vasel
Redakteurin
Ich bin angehende Kultur- & Reisejournalistin, Autorin und Großbritannien-Fan. Da Doctor Who ein wichtiger Bestandteil der britischen Popkultur ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich die Serie kennen und lieben lernen durfte. Auf meiner Facebookseite „Großartiges Britannien“ sowie der von mir gegründeten Online-Zeitschrift "Großartiges Britannien: Culture / History / Travel Magazine" berichte ich regelmäßig über den Doktor. Neben meinen journalistischen Arbeiten schreibe ich außerdem an einer Whodunnit-Reihe, die in London spielt.
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Andrea Vasel

Ich bin angehende Kultur- & Reisejournalistin, Autorin und Großbritannien-Fan. Da Doctor Who ein wichtiger Bestandteil der britischen Popkultur ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich die Serie kennen und lieben lernen durfte. Auf meiner Facebookseite „Großartiges Britannien“ sowie der von mir gegründeten Online-Zeitschrift "Großartiges Britannien: Culture / History / Travel Magazine" berichte ich regelmäßig über den Doktor. Neben meinen journalistischen Arbeiten schreibe ich außerdem an einer Whodunnit-Reihe, die in London spielt.
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