Rezension | Doctor Who – The Christmas Invasion | Buch

“The Christmas Invasion”

Doctor Who – The Christmas Invasion
Erstveröffentlichung: 05. April 2018
Format: Taschenbuch
Seiten: 224 Seiten
Autor: Jenny T Colgan
ISBN-13: 978-1-78594-328-7

Mit der Target Novelisation „The Christmas Invasion“ hat Autorin Jenny T Colgan das erste Weihnachtsspecial der New Who-Ära in Buchform gebracht. Wie bereits in Russell T Davies‘ ursprünglicher TV-Version verbringt der Doktor dort nach seiner fehlerhaft verlaufenden Regeneration die meiste Zeit schlafend im Bett, während die Erde droht, von den Sycorax eingenommen zu werden.


REZENSION

Jenny T Colgan ist nicht nur seit ihrer Kindheit ein großer Fan des Time Lords, sondern auch eine erfahrene Autorin, die bereits zahlreiche Romane, Kurzgeschichten sowie Audio Dramas rund um Doctor Who geschrieben hat. Ihre größte Aufgabe für die Umsetzung der Romanfassung von „The Christmas Invasion“ war es sicherlich, den Ton der TV-Fassung einzufangen und eins-zu-eins wiederzugeben. Das gelingt ihr allerdings mit Bravour und ließ ihr sogar Spielraum, einigen Charakteren auf glaubhafte Weise mehr Raum zu geben sowie lesenswerte Zusatzszenen einzubauen.

Von den vielen Momenten, die der TV-Version in diesem Buch absolut gerecht werden, gefällt mir vor allem die Szene, in der Jackie auf den Doktor einredet, bevor er ihr schließlich klarmachen kann, dass sie ihm am besten hilft, wenn sie den Mund hält:

‘My head’, said the Doctor, anguished. ‘I’m having … I’m having a neural implosion. I need …’ They tried to help him inside as he staggered. ‘What do you need?’ said Jackie. ‘I need – ‘ ‘Say it. Tell me, tell me, tell me.’ But he couldn’t get the words out. ‘I need –‘ ‘Painkillers?’ offered Jackie. ‘I need –‘ ‘Do you need aspirin?’ ‘I need –‘ ‘Codeine? Paracetamol? Oh, I don’t know, Peptobismol?’ ‘I need –‘ ‘Liquid paraffin? Vitamic C? Vitamin D? Vitamin E?’ ‘I need –‘ ‘Is it food? Something simple. Bowl of soup. A nice bowl of soup? Soup and a sandwich? Soup and a little ham sandwich?’ With a tremendous effort of will, the Doctor straightened up his head. ‘I need you to shup up!’ Jackie blinked and looked at Rose. ‘He hasn’t changed that much, has he?’

Darüber hinaus finde ich auch Harriet Jones‘ Fernsehansprache großartig umgesetzt, als diese die Rede der Queen absagt:

‘Ladies and gentlemen … if I may take a moment during this terrible time? It’s hardly the Queen’s speech. I’m afraid that’s been cancelled.’ A thought suddenly occurred to her and she glanced off-screen. ‘Did we ask about the Royal Family?’ Alex [her right-hand man] responded by immediately jabbing a finger upwards. ‘Oh. They’re on the roof.’ Harriet cleared her throat. ‘All of them?’ At his nod, she took a deep breath.

In der Romanfassung von „The Christmas Invasion“ bekommt darüber hinaus der Leiter des Guinevere-Projekts, Daniel Llewellyn, eine ausführliche Nebenrolle. In der TV-Version bleibt er vor allem dadurch in Erinnerung, dass er beim Verhandlungsversuch mit dem Sycorax-Anführer getötet wird. Bevor es allerdings zu seinem tragischen Tod kommt, gibt es in der Romanversion einen sehr detaillierten Einblick in sein Leben. Neben seiner Arbeitsweise, lernen wir Daniel Llewellyns Team kennen und begleiten ihn zu UNIT, nachdem seine Mars-Sonde von den Sycorax gekidnappt wurde, wo er sich mit der Mitarbeiterin Sally Jacobs anfreundet. Als beide an der Uferpromenade vor dem Tower of London sitzen, erinnerte mich diese Szenerie sehr an den Ort, an dem sich der 11. Doktor und Amy Pond in Series 7, Folge 4 („The Power of Three“) befinden:

[…] Daniel Llewellyn sat on the stone steps of the embankment in front of the Tower of London, just at the base of the famous bridge. Dawn was breaking. It looked like being a perfect blue-skied winter’s day. Daniel heard footsteps behind him; it was the UNIT staffer, Sally Jacobs. She smiled rather anxiously at him, and he made to stand up politely before she shooed him down again, then half-returned the grin. […] It might, Llewellyn thought suddenly, be the last dawn he’d ever see. And yet, somehow, out here in the silence of an empty city, alone with a beautiful girl, he somehow wasn’t quite as scared as he might have been.

Durch die von Jenny T Colgan beschriebene Sympathie zwischen diesen beiden Charakteren wird sehr gut deutlich, warum Daniel Llewellyn Sally Jacobs folgt, als sie von dem „Voodoo“ der Sycorax befallen wird und wie viele weitere Menschen auf das Dach des Tower of London steigt. Dass er versucht, ihre Trance zu durchbrechen, um sie ins Kontrollcenter von UNIT zurückzubringen, wird zwar auch in der TV-Version gezeigt, allerdings hat diese Szene im Gegensatz zur Novelisation keine tiefere Bedeutung. Außerdem wird in der Romanfassung zudem beschrieben, wie Sally Jacobs von ihrem Bann befreit wird und bei der Rückkehr an ihren Arbeitsplatz an Daniel Llewellyn denkt, in der Hoffnung ihn dort wieder anzutreffen. Nachdem sie erfahren hat, dass er und ihr Chef, Major Blake, gestorben sind, betrauert sie sogar beide Männer.

Neben der Invasion der Sycorax stehen in dieser Geschichte ansonsten vor allem Rose und der Doktor im Vordergrund, die sich nach seiner Regeneration erst wieder neu finden dürfen. Um die Probleme der beiden noch mehr in den Fokus zu stellen, hat Jenny T Colgan die Minisode „Born Again“ in die Romanversion von „The Christmas Invasion“ eingebaut, die ursprünglich im Rahmen von „Children in Need“ am 18. November 2005 bei der BBC gezeigt wurde. Hier werden Rose Gefühle sehr gut beschrieben, die zunächst nicht glauben will, dass sich der Doktor in eine andere Gestalt verwandelt hat:

Rose shouted, all her fear and frustration coming out. ‘SEND HIM BACK! I’M WARNING YOU! SEND THE DOCTOR BACK RIGHT NOW!’ ‘Rose, it’s me. Honestly. It’s me.’ Rose couldn’t catch her breath. Her brain couldn’t take in what he was saying. ‘I was dying,’ it said. ‘To save my own life I changed my body. Every single cell, but … it’s still me.’ Time Lords have this little trick. It’s a sort of way of cheating death. Except it means I’m going to change. […] Now the figure moved towards her, closer and looked her straight in the eye, his voice low. ‘If I’m not him, how could I remember this? Very first word I ever said to you. Trapped in that cellar, surrounded by shop window dummies […] Such a long time ago’, he said. ‘I took your hand […] I said one word … just one word, I said: “Run.” […] Tears started to roll down her cheeks. ‘Doctor’, she said, and her voice was a whisper. The Doctor’s voice was still gentle. ‘Hello’, he said.

Zusammengefasst macht es großen Spaß, diese Story als Roman nachzulesen, in der der Doktor und Rose am Ende selbstverständlich erkennen, dass sie trotz seiner Veränderung weiter miteinander durch Raum und Zeit reisen möchten. Auch die Vertreibung der Sycroax sowie Harriet Jones‘ Untergang als Premier Ministerin beschreibt Jenny T Colgan mit viel Spannung und Gefühl.

Die Romanfassung von „The Christmas Invasion“ ist, ebenso wie die Target-Bücher von „Rose“ und „The Day of the Doctor“, eine absolute Bereicherung zur bereits großartigen TV-Version und sollte in keinem Bücherregal fehlen.


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Andrea Vasel
Redakteurin
Ich bin angehende Kultur- & Reisejournalistin, Autorin und Großbritannien-Fan. Da Doctor Who ein wichtiger Bestandteil der britischen Popkultur ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich die Serie kennen und lieben lernen durfte. Auf meiner Facebookseite „Großartiges Britannien“ sowie der von mir gegründeten Online-Zeitschrift "Großartiges Britannien: Culture / History / Travel Magazine" berichte ich regelmäßig über den Doktor. Neben meinen journalistischen Arbeiten schreibe ich außerdem an einer Whodunnit-Reihe, die in London spielt.
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Andrea Vasel

Ich bin angehende Kultur- & Reisejournalistin, Autorin und Großbritannien-Fan. Da Doctor Who ein wichtiger Bestandteil der britischen Popkultur ist, war es nur eine Frage der Zeit, bis ich die Serie kennen und lieben lernen durfte. Auf meiner Facebookseite „Großartiges Britannien“ sowie der von mir gegründeten Online-Zeitschrift "Großartiges Britannien: Culture / History / Travel Magazine" berichte ich regelmäßig über den Doktor. Neben meinen journalistischen Arbeiten schreibe ich außerdem an einer Whodunnit-Reihe, die in London spielt.
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Andreas Wagner
5 Jahre her

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Reply to  Andreas Wagner

Wir sind halt sehr transparent und verheimlichen nichts! 😛