Rezension | Doctor Who – Die verlorene Dimension 1 | Comic

“Die verlorene Dimension 1”

„Die verlorene Dimension 1“
Erstveröffentlichung: 22. Oktober 2019
Format: Softcover
Seiten: 128
Autor: George Mann, Nick Abadzis
Zeichner:  Adriana Melo, Rachael Stott
ISBN-13: 978-3741614361

Ein neues Abenteuer mit allen Doktoren!
Wenn das Universum bedroht ist … wenn die Gesetze von Zeit, Raum und Realität zusammenbrechen, dann … und nur dann … kann es passieren, dass sich verschiedene Inkarnationen des Doktors treffen. Eine Konstellation, wie sie besser nie eintreffen sollte … aber heute geschieht es!

In diesem Zweiteiler kommt es zu einer beispiellosen Zusammenkunft aller 13 bisherigen Doktoren, die einen epischen Kampf um die Zukunft des Universums führen müssen … an ihrer Seite Jenny, die Tochter des Doktors! Gemeinsam versuchen sie, gegen ein alles in sich aufsaugendes Weißes Loch zu bestehen, und werden mit dem Geheimnis des Nichts zwischen den Universen konfrontiert!


Rezension

In dem Comic „Die verlorene Dimension 1“ geht es um das Bündnis von Rassilon und den Cybermen. Dieses Bündnis nimmt Einfluss auf alle Zeitlinien und deshalb sind auch alle Doktoren betroffen. Ziel der Cybermen: Die vollständige Cyberiesierung des Universums sowie das Erschaffen einer vollkommen neuen Zukunft.

Wie schon gesagt, handelt es sich um ein Multi-Doktor Abenteuer. Zeichnerisch muss der Comic sich nicht verstecken. Die Figuren sind optisch alle den Schauspielern nachempfunden. Die Zeichnungen schwächeln ein bisschen bei Close-ups von Gesichtern. Man hat sich hier an die Devise „weniger ist mehr“ gehalten, was dafür sorgt, dass die Gesichter etwas abstrakt wirken und die fazialen Ähnlichkeiten zu den realen Vorbildern nur bedingt vorhanden sind. Jackie und Rose sind leider nur durch die Texte erkennbar. Allerdings sind die normalen Bilder und vor allem die Vollbilder wunderbar. So detailarm die Close-ups der Gesichter und Charaktere wie Rose sind, so detailreich ist alles andere bis in den Hintergrund hinein. Die zeichnerische Krönung sind die Cybermen und Rassilon. Rassilon in seiner „Bekleidung“ ist mit so viel Liebe zum Detail gezeichnet und koloriert worden, dass man automatisch einige Zeit bei dem Bild hängen bleibt und es einfach nur bewundert. Die Cybermen sind bei den Begegnungen mit den jeweiligen Doktoren immer im zum Doktor passenden Stil gezeichnet.

Als Fan entdeckt man schon Bekanntes wieder. So sieht man sämtliche Doktoren mindestens einmal, auch wenn das Hauptaugenmerk auf den neuen Doktoren liegt. Die Cybermen sind, wie schon gesagt, der Zeit des jeweiligen Doktors angepasst worden, was ich wirklich sehr toll fand. Man trifft auf Silurianer und Sontaraner. Bei den Silurianern sieht man nicht nur die neue Version in Form von Vastra, sondern auch die alte Version und man bekommt eine Erklärung, warum es zwei Versionen gibt, die recht überzeugend wirkt. Es werden Bogen geschlagen zu alten Büchern, indem der Doktor auf Gallifrey landet und sich erst nicht einmischen will, aber dann plötzlich ‚der Andere‘ wird. Alles in allem ist für jeden Fan was dabei.

Allerdings kann man nicht nur Lobeshymnen in Bezug auf den Comic singen. In dem Comic sind Charaktere in die Story involviert, die man nicht kennt, wenn man vorangegangene Comics nicht gelesen hat. Normalerweise hat man bei den Comics vor der eigentlichen Geschichte eine Vorstellung aller handelnden Charaktere. Dieses Mal fehlt die Erklärung zu den Companions in Form des kleinen Textes gänzlich, und man wird ins kalte Wasser geworfen. Gabby und Cindy lernt man in den Comics zum 10. Doktor kennen und Alice reist mit dem 11. Doktor.

Die Doktoren begegnen einander nicht, weshalb der Leser immer zwischen den Handlungssträngen der jeweiligen Doktoren springt. Das fördert in begrenztem Rahmen zwar die Spannung, führt allerdings auch dazu, dass der Leser von Zeit zu Zeit irritiert zurückblättert, um zu verstehen, was in dem jeweiligen Handlungsstrang gerade passiert. Zudem scheint es so, als habe man versucht sehr viel Plot auf sehr wenig Seiten zu bekommen. Daher bekommt der Leser zu wenig Infos und Erklärungen, was recht schade ist, da die Grundidee recht interessant ist. Leider ist auch das Ende viel zu abrupt und nicht sonderlich überzeugend und es ist nicht wirklich klar, welcher Doktor welchen Plan verfolgt.

Vorwissen wird für den Comic nicht wirklich benötigt, da es vor allem um die neuen Doktoren geht. Wenn man die klassischen Doktoren kennt, dann hat man aber nochmal deutlich mehr Spaß an dem Comic.



 

Jacqueline-Christine Brosch
Lektorin & Redakteurin
Ich bin 2016 zu Doctor Who gekommen. Als angehende Lehrkraft mit dem Fach Deutsch habe ich ein besonderes Interesse am Korrigieren von Texten entwickelt. Erfahrungen im Schreiben von Artikeln konnte ich bei Netzwelt im Gaming-Bereich sammeln.
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Jacqueline-Christine Brosch

Ich bin 2016 zu Doctor Who gekommen. Als angehende Lehrkraft mit dem Fach Deutsch habe ich ein besonderes Interesse am Korrigieren von Texten entwickelt. Erfahrungen im Schreiben von Artikeln konnte ich bei Netzwelt im Gaming-Bereich sammeln.
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