Top 13 der besten Doktoren bisher

Morgen ist es soweit. Das große 60-jährige Jubiläum von Doctor Who steht vor der Tür! Aus diesem Grund haben wir uns mal alle Doktoren selbst angeschaut und eine Top 13 Liste erstellt, um den besten Doktor zu finden. Natürlich ist die Rangliste rein subjektiv und eure persönliche Meinung könnt ihr gerne in die Kommentare schreiben.


Platz 13: Der dreizehnte Doktor

Nach seiner verzögerten Regeneration regenerierte sich der zwölfte Doktor schließlich in seine erste weibliche Inkarnation (zumindest On-Screen). Der dreizehnte Doktor suchte sich direkt danach eine kleine Truppe von Leuten, die sie in der TARDIS begleiteten, und traf während ihrer Amtszeit unter anderem auf Riesenspinnen, kleine Allesfresser, Daleks und den Master. Letzterer entledigte sich ganz nebenbei aller Time Lords und verwandelte sie in Cybermen, zerstörte Gallifrey und gab dem Doktor eine neue Origin Story. Der dreizehnte Doktor erfuhr, dass sie nicht wirklich ein Time Lord bzw. eine Time Lady wie alle anderen war, sondern ein Kind unbekannter Herkunft, das den Ursprung der Time Lords und ihre Fähigkeit zur Regeneration in sich trug. Diese vergessene Erinnerung war in einer Uhr eingeschlossen, die sie sich weigerte anzusehen, bis sie schließlich gezwungen wurde, sich zu regenerieren.

Ja, was soll man dazu sagen? Natürlich gibt es Leute, die die Ära des dreizehnten Doktors mochten und auch mit Jodie Whittaker in der Rolle etwas anfangen konnten, aber es ist nicht von der Hand zu weisen, dass die Serie in dieser Zeit enorm an Erfolg und Popularität verloren hat. Ob man dies nun den minderwertigen Drehbüchern oder der schauspielerischen Qualität zuschreiben möchte, sei jedem selbst überlassen, aber für mich hat dieser Doktor einfach nicht funktioniert. Gerade bei einem so schwierigen Unterfangen, wie eine etablierte Figur einem Genderswap zu unterziehen, sollte man doch gerade diejenigen überzeugen, die von vornherein skeptisch sind und besonderes Augenmerk auf schauspielerisches Talent und gute Geschichten legen. So geht die erste weibliche Doktorin leider als gescheiterter Versuch in die Seriengeschichte ein – und das, obwohl zur gleichen Zeit mit Jo Martin eine wirklich gute Alternative auf dem Bildschirm präsent war.


Platz 12: Der fünfte Doktor

Der fünfte Doktor war das genaue Gegenteil seines direkten Vorgängers. Ein passiver Charakter, der das Geschehen oft am Rande analysierte und nur selten aktiv eingriff. Den aktiven Part übernahmen seine Begleiter, von denen er gerne mehrere an Bord hatte. Er nahm es mit allerlei Bösewichten auf, kämpfte gegen den Master, die Daleks und die Cybermen und musste mit ansehen, wie letztere schließlich für den Tod eines seiner Begleiter verantwortlich waren. Immer im selben Kostüm und mit einer Selleriestange auf der Brust, opferte er schließlich sein Leben, um das seiner Begleiterin Peri zu retten.

Entweder man hasst ihn oder man liebt ihn. Der fünfte Doktor ist ziemlich umstritten. Seine passive Art, die Dinge anzugehen, wird von einigen geliebt und ist für andere, wie mich, der Grund, warum ich diesen Doktor nicht wirklich mag. Und das liegt nicht an der schauspielerischen Leistung oder Ähnlichem. Peter Davison spielt den Doktor genau so, wie er sein sollte, nur leider ist das nicht mein Geschmack. Auch mit seinen Begleitern konnte ich nie viel anfangen. Sie lagen zwischen nervig ohne Ende und enttäuschend durch verschenktes Potential. Seine beste Geschichte, die, in der er einmal wirklich aktiv ins Geschehen eingriff, war dann auch gleichzeitig seine letzte Geschichte. So ist der fünfte Doktor nicht jedermanns Geschmack und schon gar nicht meiner.


Platz 11: Der zehnte Doktor

Der zehnte Doktor ließ kaum etwas anbrennen. Gerade noch hatte er in Madame de Pompadour seine Traumfrau entdeckt, im nächsten Moment hatte er schon wieder Gefühle für seine Begleiterin. Mal wahnsinnig, mal arrogant, mal albern kämpfte sich der zehnte Doktor durch die Weltgeschichte und traf dabei auf schwabbelige Fettmonster, den Teufel persönlich, einen Master, der selbst nicht wusste, dass er der Master war, und alte Bekannte wie Sarah Jane Smith. Sein Ende fand er nicht im Kampf – obwohl er es mit einem blitzeschießenden, psychotischen Master zu tun hatte – sondern um einen Freund zu retten. Nach einem tränenreichen Abschied und seinem Unwillen zu gehen, regenerierte er sich doch noch – nicht ohne eine Kopie von sich in einem Paralleluniversum zu hinterlassen und schließlich nach dem dreizehnten Doktor zurückzukehren.

Ja, der zehnte Doktor gehört bei weitem nicht zu meinen Favoriten. Obwohl ich den Doktor anfangs mochte und David Tennant als Schauspieler sehr schätze, hat mich seine Ära gegen Ende ziemlich genervt (und das sage ich als jemand, der während dieser Ära zum Fan wurde). Der Knackpunkt war mit dem Staffel 3-Finale und dem fliegenden Jesus-Doktor erreicht, danach ging es für mich rapide bergab. Mit Donna bekam er dann eine der nervigsten Begleiterinnen der Seriengeschichte an die Seite gestellt und es schien, als hätte die Marketingabteilung darauf bestanden, dass er fortan in jeder Folge mindestens drei Catchphrases von sich geben musste, einmal traurig in die Kamera schauen, wenn wieder ein Nebencharakter sein Leben opferte, um ihn zu retten und immer wieder erwähnen musste, wie toll er doch ist – er, der einsame Gott. Irgendwann kam mir sein Doktor nur noch lächerlich vor, als wäre er nur noch auf das reduziert worden, was bei einer bestimmten Art von Fans gut ankam. Das ist schade, denn der zehnte Doktor hatte wirklich Potenzial, aber es wurde nie wirklich ausgeschöpft. Ich verstehe, warum er so populär war, aber mich hat er leider nicht wirklich angesprochen.


Platz 10: Der sechste Doktor

Der sechste Doktor zeigte direkt, was für ein Doktor er war. Durch seine Regeneration verwirrt, würgte er seine Begleiterin, zeigte sich rücksichtslos gegenüber seinen zu Tode stürzenden Feinden und gab sich arrogant und besserwisserisch. Aber er machte auch eine Wandlung durch und wurde nach einiger Zeit mitfühlender. Sein arrogantes Auftreten stand in krassem Gegensatz zu seinem Kleidungsstil, denn er kleidete sich gerne in einen Anzug, der alle Farben des Regenbogens in sich zu vereinen schien. Äußerlich ein Clown, innerlich ein Cowboy. Eine ganze Staffel lang musste er sich vor Gericht gegen die Anschuldigungen der Time Lords rechtfertigen, bevor er schließlich durch einen Unfall in der TARDIS regenerieren musste.

Obwohl ich den sechsten Doktor als Figur sehr mag, trotz seines gewöhnungsbedürftigen Kleidungsstils, kann man nicht leugnen, dass seine Ära im Fernsehen leider keine besonders gute war. Selbst seine besten Folgen sind keine großen Klassiker und viele davon gab es auch gar nicht. Aufgrund sinkender Popularität wurde Colin Baker nach nur zwei Staffeln gefeuert und kehrte nicht einmal für die Regenerationsszene zurück. Der Plan, aus einem arroganten Sack einen immer freundlicheren und familiäreren Menschen zu machen und ihm so eine Charakterentwicklung zu geben, wie es beim ersten Doktor geschehen war, wurde hier leider nie verwirklicht. Es sei denn, man zieht die Big Finish Hörspiele hinzu, wo der sechste Doktor durch gut geschriebene Geschichten und den Fokus auf Rehabilitation den Respekt bekommen hat, den er verdient. Ansonsten bleibt eine abgebrochene Ära mit wenigen Highlights, in der auch ein interessanter Doktor untergegangen ist.


Platz 9: Der siebte Doktor

Der siebte Doktor hatte eine dunkle Seite, die er oft hinter clownhaften Verhaltensweisen verbarg. Er manipulierte sogar seine Begleiter, um seine Ziele zu erreichen. Aber er sah sich auch als Vaterfigur für Ace, seine zweite Begleiterin, und sorgte sich um sie. Während seiner Zeit kämpfte er unter anderem gegen Daleks, den Master, Fenric und Cybermen und schreckte auch nicht davor zurück, ganz Skaro in die Luft zu jagen. Er war auch der erste Doktor, der seine TARDIS grundlegend veränderte und statt eines kühlen, technischen Konsolenraums eine dunkle, kathedralenähnliche Bibliothek bevorzugte, bevor er am Silvesterabend 1999 ein jähes Ende fand, als er von einer Straßengang angeschossen und anschließend zu Tode operiert wurde.

Für viele in Deutschland ist der siebte Doktor etwas ganz Besonderes, denn er war der erste, der damals in deutscher Sprache ausgestrahlt wurde. Und auch inhaltlich überzeugen seine Geschichten. Gegen Ende der klassischen Ära legte Doctor Who qualitativ noch einmal zu, was aber leider nicht half, die Absetzung umzukehren. Trotzdem erfreut sich der siebte Doktor einer gewissen Beliebtheit und gerade in den Jahren nach der Absetzung war er halt das Aushängeschild der Serie, bis mit „Doctor Who: Der Film“ und dem achten Doktor ein Nachfolger kam.


Platz 8: Der neunte Doktor

Frisch regeneriert nach dem Zeitkrieg wollte der neunte Doktor nur noch Abenteuer erleben und das Universum sehen. So schnappte er sich die junge Verkäuferin Rose und zeigte ihr alles, was das Universum zu bieten hat Obwohl er glaubte, im Zeitkrieg alle Time Lords und Daleks gleichermaßen vernichtet zu haben, traf er schließlich wieder auf die bösen Pfefferstreuer und darüber hinaus auf Gasmasken-Zombies, furzende Slitheen und Charles Dickens. Wie schon der fünfte Doktor gab er schließlich sein Leben, um das seiner Gefährtin zu retten.

Er hatte es nicht leicht, aber seine Ära war ein nachhaltiger Erfolg. Als neuer Doktor einer neuen Generation und in einer neuen Serie musste Eccleston gleichzeitig ein Erbe antreten und etwas Neues schaffen. Und das tat er. Obwohl er die Serie nach einer Staffel vorzeitig verließ, prägte sein Doktor das Bild der kommenden Jahre entscheidend mit. Ein lebensfroher Doktor mit dunklen Seiten, der nicht zurückblickt, sondern positiv in die Zukunft schaut. Damit hat er sich in die Herzen vieler Menschen gespielt und steht wohl nur deshalb nicht weiter oben in der Rangliste, weil seine Amtszeit leider nicht so lang war, wie er es verdient hätte.


Platz 7: Der achte Doktor

In der Silvesternacht 1999 regenerierte sich der siebte Doktor zwangsweise in den achten und machte sich zusammen mit der Ärztin, die ihn zu Tode operiert hatte, auf die Jagd nach dem Master. Zum ersten Mal wurde bekannt, dass der Doktor zur Hälfte ein Mensch ist, und zum ersten Mal zeigte sich der Doktor auch von seiner romantischen Seite. So knutschte er mehrmals mit Grace, sei es aus Freude oder aus Euphorie, und bewies, dass auch Time Lords flirten können. Seine Abenteuer wurden in Hörspielen und Büchern fortgesetzt und fanden schließlich im Zeitkrieg ein jähes Ende, als der Doktor mit einem Raumschiff abstürzte und dabei ums Leben kam. Die Schwesternschaft von Karn konnte ihn zwar für einige Minuten wiederbeleben, doch in diesen Minuten musste sich der Doktor entscheiden, in was er sich regenerieren wollte. Um weiter im Zeitkrieg kämpfen zu können, entschied er sich, ein Krieger zu werden, und so wurde schließlich die verschollene Inkarnation des Kriegsdoktors geboren.

Obwohl der achte Doktor im Fernsehen nur einen Film und eine Mini-Episode hatte und ersterer auch nicht besonders herausragend war, überzeugte er als Figur sofort. Man braucht nicht viel mehr zu sehen, um sofort von ihm überzeugt zu sein und die Tatsache, dass er nur so wenig Screentime hatte, ist bis heute eher ein Ärgernis. Zwar gibt es immer wieder Gerüchte um eine eigene Spin-Off-Serie, doch bisher konnte man den achten Doktor nur in den Hörspielen und Büchern in voller Blüte sehen – dort sorgte er aber tatsächlich für einige der besten Geschichten der gesamten Serie.


Platz 6: Der zwölfte Doktor

Der zwölfte Doktor wusste nicht, ob er ein guter Mann war. Er war rücksichtslos und arrogant, aber auch verletzlich und besorgt. Obwohl er die Menschen in wichtig und unwichtig einteilte und letztere gerne gleich wieder vergaß, konnte er nicht anders, als immer hilfsbereit zu sein und sich um die Schwachen zu kümmern. Er war ein alter Punk, ein Anarchist und gleichzeitig ein Softie. Nichts konnte ihn davon abhalten, seine beste Freundin zu retten, auch wenn er damit eine Lawine hinter sich auslöste. Selbst in seiner ältesten Feindin sah er noch das Gute und versuchte sie zu rehabilitieren. Von vielen Schicksalsschlägen gebeutelt, rang er mit sich, ob er sich noch regenerieren oder seinem Dasein ein Ende setzen sollte. Erst die Begegnung mit seiner allerersten Inkarnation gab ihm Hoffnung für die Zukunft.

Mit Capaldi geschah etwas, was ich damals für unmöglich gehalten hatte. Weg vom jungen Schönling, zurück zum zeitgegerbten, grauhaarigen Mann, der auch nicht mehr ganz so freundlich auftrat, wie man es gewohnt war. Ich war sofort schockverliebt in diese Inkarnation des Doktors und fand seine erste Staffel auch hervorragend. Leider konnte die darauffolgende Staffel nicht mehr mithalten – auch weil der Ansatz des dunklen, bösen Doktors nicht so gut ankam und man die Charakterentwicklung des Doktors zwischen den Staffeln schnell über die Bühne gehen ließ. Das war immer noch besser als der sechste Doktor, der einfach gefeuert wurde und dann mit dem siebten wieder angefangen wurde, aber immer noch zu plötzlich, als dass es logisch gewesen wäre. Wir sind quasi über Nacht vom selbstzweifelnden, mürrischen Doktor zum Strahlemann gesprungen. Dass die Geschichten der 9. Staffel (mit Ausnahme von „Die Angst des Doktors„) auch noch ziemlich schlecht waren, tat sein Übriges. Die letzte Staffel schaffte zwar irgendwie den Spagat zwischen den beiden Charakterisierungen des Doktors und führte seine Geschichte mit einem guten Finale zu einem versöhnlichen Ende, aber der unausgegorene Mittelteil zieht sich leider stark durch seine Ära. Nichtsdestotrotz ist der zwölfte Doktor eine tolle Inkarnation, die wir in dieser Form wohl lange nicht mehr sehen werden.


Platz 5: Der erste Doktor

Der erste Doktor wollte eigentlich keine anderen Menschen in seiner TARDIS haben, außer seiner eigenen Enkelin. Doch dann kamen Ian Chesterton und Barbara Wright in sein „Schiff“ und blieben eine ganze Weile an Bord. Obwohl der Doktor anfangs sehr unnahbar und arrogant war, wandelte er sich mit der Zeit, als er seine neuen Begleiter ins Herz schloss. Von seinem Heimatplaneten geflohen, wollte er das Universum entdecken und traf schließlich zum ersten Mal auf die Daleks, die Cybermen und viele andere Gegner, die ihm in seinen zahlreichen Inkarnationen immer wieder begegnen sollten. Wieder und wieder lud er neue Gefährten in die TARDIS ein, bis er schließlich auf den zwölften Doktor traf und sie gemeinsam den Entschluss fassten, sich zu regenerieren und Platz zu machen für ein neues Gesicht und neue Abenteuer.

Diese Inkarnation wurde im Fernsehen bereits von drei verschiedenen Schauspielern verkörpert. Zuletzt gab sich David Bradley die Ehre, eine eher snobistische und chauvinistische Variante des ursprünglichen Time Lords zu spielen, während Richard Hurndall in „Die fünf Doktoren“ einen ersten Doktor auf Valium mimte. Beide kamen dem Original nicht nahe. Denn William Hartnell hatte den Doktor genau so geschaffen, wie er sein sollte. Anfangs kühl und abweisend, später als warmherziger, auch mal zu Späßen aufgelegter Großvater, der sich sehr um seine Freunde sorgt. Der erste Doktor war kein Superheld. Er war ein Forscher und Entdecker. Er freute sich über neue Planeten und half immer gerne, wenn etwas schief ging. Er ist der Archetyp des Doktors und obwohl er der jüngste von allen ist, scheint er der weiseste zu sein, was sich auch in seinem Aussehen widerspiegelt. Ein Doktor, den man mit der Zeit sehr ins Herz schließt und dessen Abgang und die Begleitumstände sehr traurig waren.


Platz 4: Der vierte Doktor

Der vierte Doktor stürzte sich immer mit dem Kopf voran ins Getümmel. Mit seinem ikonischen langen Schal und einer gehörigen Portion Ironie war er immer mittendrin und nahm sich das Recht heraus, auch ohne gedankenmanipulierendes Papier den Ton anzugeben. Er versammelte Journalisten, Amazonen, Time Ladys und Roboterhunde um sich, verließ unser Universum und war kurzzeitig sogar Präsident von Gallifrey. Und doch hatte er immer ein Augenzwinkern im Gesicht und ein Lächeln auf den Lippen. Sein Ende wurde schließlich vom Master herbeigeführt, von dem er gleich auf mehrere Inkarnationen traf.

Tom Baker ist der Doktor. An ihm führt kein Weg vorbei. Die Beliebtheit des vierten Doktors zeigt sich allein schon daran, dass er die meisten Staffeln hatte und die längste Zeit auf dem Bildschirm zu sehen war. Für viele ist er das prägende Gesicht der klassischen Serie, vergleichbar mit David Tennant in der neuen Serie. Und mit was? Mit Recht. Obwohl oder gerade weil er einen völlig anderen Ansatz als seine Vorgänger verfolgte und dem Doktor ein verschmitztes, überhebliches, aber lebensfrohes Ich gab, zieht diese Inkarnation fast jeden sofort in seinen Bann. Seine Ära macht einfach Spaß und zementierte einen Ton in der Serie, der bis heute anhält.


Platz 3: Der dritte Doktor

Der dritte Doktor brachte erstmals Farbe in sein Leben. Von den Time Lords auf die Erde verbannt, nahm er eine Stelle als wissenschaftlicher Berater bei UNIT an. Unter der Leitung von Brigadier Lethbridge-Stewart und mit tatkräftiger Unterstützung diverser junger Damen an seiner Seite beschützte er die Erde vor zahlreichen Bedrohungen, traf zum ersten Mal in der Serie auf den Master und kämpfte gegen Kreaturen wie die Sontaraner oder Seeteufel. Er begegnete auch immer wieder anderen seiner Inkarnationen, bis er schließlich von den Time Lords begnadigt wurde und wieder durch das Universum reisen konnte. Er war ein Witzbold, aber nie lächerlich. Ein Gentleman der Extraklasse, der auch die schwierigsten Momente trocken analysieren konnte. Seine Haltung war weniger arrogant und mehr erhaben. Er hielt sich für etwas Besseres, ohne herablassend zu sein, und freute sich eher, wenn andere über sich hinauswuchsen. Als er sein Ende fand, machte er sich nicht darüber lustig, dass Sarah Jane darüber weinte, sondern bemerkte nur mitfühlend: „Oh, eine Träne, Sarah Jane?“.

Mitfühlend ist ein gutes Stichwort. Der dritte Doctor war einfach ein mitfühlender, lustiger, aber dennoch eleganter Gentleman. Bevor ich etwas von ihm gesehen hatte, hatte ich ein völlig falsches Bild von ihm in meinem Kopf. Er wirkte arrogant und versnobt, dachte ich, aber schon nach wenigen Minuten in der ersten Episode wurde ich eines Besseren belehrt. Wenn so ein Mann vor einem steht und mit tanzenden Augenbrauen versucht, mit einem zu kommunizieren, dann muss man ihn doch einfach ins Herz schließen, oder? Jon Pertwee prägte die 70er Jahre wie kaum ein anderer und machte mit der Serie eine Wandlung durch. Plötzlich war Doctor Who in Farbe, militärisch und auf der Erde angesiedelt. Er flog nicht mehr mit der TARDIS, sondern fuhr in einem gelben Oldtimer durch die Landschaft, und ihm gegenüber stand in bester Moriarty-Manier ein Time Lord mit einer gemeinsamen Vergangenheit. Was gab es am dritten Doktor nicht zu lieben?


Platz 2: Der elfte Doktor

Der elfte Doktor hatte das jüngste Gesicht seines Lebens, und das spiegelte sich auch in seinem Charakter wider. Er war verspielt, naiv, mitreißend und warmherzig, konnte aber auch aufbrausend und bedrohlich wirken. Man durfte sich nicht von seinem jungen Aussehen täuschen lassen, denn in ihm schlummerte der alte Time Lord mit all seinen guten und schlechten Erfahrungen. Auf seinen Reisen begleitete ihn mit den Ponds ein Ehepaar, das schließlich zu seiner eigenen Familie wurde, und mit Clara eine Frau, die seine beste Freundin werden sollte. Er kämpfte gegen Silurianer, Silents, Daleks und nahm sogar Vincent Van Gogh mit auf eine Reise in die Zukunft. Mit River Song hatte er eine der seltsamsten Liebesgeschichten des Universums, und das nicht nur, weil sie ihn ursprünglich ermorden sollte. Was ihn schließlich tötete, war seine jahrhundertelange Aufopferung, um einen Planeten namens Weihnachten zu retten, aber das war ganz im Sinne dieser Inkarnation.

„Oh je, die schwimmen auf der Twilight-Welle“ – das war mein erster Gedanke, als Matt Smith als Doktor angekündigt wurde. Ein junger, blasser Typ mit Föhnfrisur, das wird so was von in die Hose gehen … aber nein. Smith war ein Geschenk. Der elfte Doktor sah jung aus und tat auch so, aber man nahm ihm den uralten Time Lord in jeder Sekunde ab. Hinter dem Gehabe des Doktors verbarg sich der tieftraurige Mann, der die Erinnerung an die Vergangenheit scheut und nichts mehr hasst, als Abschied nehmen zu müssen. Und an seiner Seite das vielleicht beste TARDIS-Team, das die Serie je gesehen hat. Nie waren die Interaktionen zwischen dem Doktor und seinen Begleitern so nachvollziehbar wie mit den Ponds. Die drei waren keine Freunde, sie waren eine Familie (auch ohne dass Amy im wahrsten Sinne des Wortes zu seiner Schwiegermutter wurde). Mit Smith erreichte die Serie den Höhepunkt ihres weltweiten Erfolgs, und auch wenn seine letzte Staffel nicht ganz an die Qualität der vorangegangenen anknüpfen konnte, endete seine Amtszeit mit „Der Tag des Doktors“ und „Die Zeit des Doktors“ mit einem Paukenschlag. Ein Doktor, der alle Zweifel ausräumt und einfach überzeugt (so wie es der dreizehnte Doktor hätte tun müssen).


Platz 1: Der zweite Doktor

Der zweite Doktor war ein Clown. Im Gegensatz zu seinem direkten Vorgänger packte er die Probleme mit Witz und Ironie an der Wurzel und erfreute sich an den kleinsten Dingen. Zum ersten Mal traf der Doktor auf den Brigadier und UNIT, nahm es mit der großen Intelligenz auf und bewies, dass sich manche Probleme einfach mit einem Grinsen lösen lassen. Aber auch diese Inkarnation konnte ernst werden und wenn man nicht aufpasste, fand man sich schnell inmitten einer Explosion wieder. Ihn begleitete eine Vielzahl von Menschen, aber keiner so lange wie Jamie. Gemeinsam mit dem Highlander erlebte der Doktor viele Abenteuer (einige davon sogar grauhaarig und in Farbe…), bis die Time Lords schließlich das Gedächtnis seiner Begleiter löschten und den Doktor selbst ins Exil auf die Erde verbannten – nicht ohne ihn zur Regeneration zu zwingen.

Ohne Patrick Troughton gäbe es heute wohl kein Doctor Who mehr. Die Entscheidung, die Hauptfigur auszutauschen (damals noch unter dem Vorwand der Verjüngung, nicht der Regeneration), fiel nicht leicht, und hätte der zweite Doktor nicht überzeugt, wäre das Konzept und mit ihm die Serie wohl gestorben. Statt eine junge Version des Doktors zu spielen, machte Troughton etwas ganz Eigenes aus der Figur und verpasste dem Zeitwanderer eine Frischzellenkur. Und diese Taktik ging voll auf. Mit humorvollen und märchenhaften Geschichten und einem Begleiter, mit dem der Doktor einfach Lust auf Abenteuer hatte, zeigte Doctor Who, dass es Potenzial für viele Jahrzehnte hatte. Der zweite Doktor rettete die Serie, und obwohl viele seiner Episoden verschollen sind, reichen die wenigen, die erhalten sind, um ihn auf das Siegertreppchen zu heben.


Wer jetzt genau aufgepasst hat, wird bemerkt haben, dass einige Inkarnationen nicht in der Rangliste auftauchen. So fehlen der Kriegsdoktor, der Fugitive-Doktor, der Meta-Krisen-Doktor und auch der Valeyard. Und das auch nur, weil keiner von ihnen eine eigene repräsentative Folge erhalten hat. Würde man die speziellen Inkarnationen mit einbeziehen, sähe die Rangliste vielleicht ganz anders aus …

Das sind unsere Top 13 der besten Doktoren. Stimmt ihr uns zu? Wenn ihr anderer Meinung seid, schreibt das doch gerne in die Kommentare.


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André McFly
Gründer & Chefredakteur
Ich bin seit über 10 Jahren Doctor Who Fan und hatte 2013 die Idee für eine deutsche Doctor Who Reviewseite. Über die Jahre hat sich der Whoview allerdings zu mehr als nur einer Reviewseite entwickelt und so schreibe ich heute vor allem News und Rezensionen. Ich bin auch jährlich auf der Timelash als Presse zu Gast und veröffentliche meine Eindrücke hier auf der Seite. Fernab von Doctor Who betreibe ich mehrere Podcasts, mache Musik und versuche mich als Autor.
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André McFly

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1 Kommentar
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Wolf
Wolf
11 Monate her

Da ich nur die „neue“ Dr.-Who-Serie sah, fast volle Zustimmung: Klar war Smith der Beste! und leider war die 13. Doktorin vor allem wegen der unterirdischen Geschichten nicht sehr gut. Allerdings hätte ich Tennant deutlich vor dem Raudi aus meiner Staffel 1 eingestuft…