Review | Torchwood – 1×05 | Aus dunkler Vorzeit (Small Worlds)

TORCHWOOD

“Aus dunkler Vorzeit”
(“Small Worlds”)


Erstausstrahlung DE: 08. April 2009
Erstausstrahlung UK: 12. November 2006

Drehbuch: Peter J. Hammond
Regie: Alice Troughton
Produktion: Russell T Davies, Julie Gardner, Richard Stokes, Chris Chibnall

Captain Jack Harkness: John Barrowman
Gwen Cooper:
Eve Myles
Ianto Jones:
Gareth David-Lloyd
Owen Harper:
Burn Gorman
Toshiko Sato:
Naoko Mori
Rhys Williams:
Kai Owen


Jack besucht mit Gwen eine alte Freundin namens Estelle, die sich für die mystische Welt der Feen begeistert. Während Estelle die Feen für wohlwollende Wesen hält, erfährt Gwen von Jack, was es wirklich mit den kleinen Kreaturen auf sich hat. Sie leben seit Menschengedenken auf der Erde, sind allerdings nicht an die lineare Abfolge der Zeit gebunden und können deshalb nach Belieben auftauchen und wieder verschwinden. Und was am schlimmsten ist: Die Feen sind durchaus gefährliche Geschöpfe, die ausschließlich ihre eigenen Ziele verfolgen. Jack und Gwen finden heraus, dass die Feen ein Mädchen zu ihrer „Auserwählten“ erkoren haben. Jetzt werden sie die Kleine solange mit allen Mitteln beschützen, bis sie sie endgültig in die Feenwelt entführen. Wird es den Torchwood-Ermittlern auch gelingen, die „Auserwählte“ rechtzeitig zu finden, um sie vor diesem Schicksal zu bewahren? (Text: RTL II)


Anmerkung: Diese Review wurde ursprünglich 2008 veröffentlicht. Sämtliche zeitorientierten Diskrepanzen und/oder altbackenen Anspielungen sind mit einem Lächeln zu genießen.

Inhalt: Ein kleines Mädchen hat echte Elfen als Freunde, die aber schnell den geflügelten Macker raushängen lassen, wenn sie ihre Auserwählte bedroht sehen. Da die Viecher die Elemente manipulieren können und so gut wie unsichtbar sind, ist der Kampf eigentlich schon so gut wie entschieden…

Review

Supernatural trifft Angel. – Damit ist das Look&Feel dieser Folge bereits ausreichend beschrieben. Immerhin ist es erfrischend, dass die Serie auch Mythen und Legenden für sich vereinnahmt, statt sich auf kleine grüne Männchen zu versteifen, die noch dazu oftmals ziemlich groß – und gar nicht grün – sind. Objektiv betrachtet war das Torchwood-Team hier jedoch so überflüssig wie ein Kropf… auf einem anderen Kropf. Bis kurz vor Schluss können sie nur müde hinter den Elfenbegegnungen hinterher recherchieren, völlig machtlos, freudlos, arbeitslos. Von einem gelegentlichen Anruf beim Leichenbestatter vielleicht abgesehen.

Doch das empfand ich gar nicht mal als so schlimm, denn immerhin wurden die Person des Jack Harkness zum ersten Mal etwas intimer gezeigt. – Erst in der 5. Folge, das muss man sich… – da muss er sich mal vorstellen! Dass er beispielsweise die spinnerte Feen-Oma mal als Partnerin geliebt hat, war ein nettes Detail der Geschichte. Aber so ist das eben mit der Unsterblichkeit: 50 Jahre später geht auch eine Heidi Klum mal zu Klump, während man selber gerade erst seine Karriere als Haarmodell startet… Bei dieser erdrückenden Seelenlast will man selber schon fast nicht mehr unsterblich sein. Oder halt nur die Hälfte der Unendlichkeit als unverbindliches Schnupperangebot.

Wieso die Feen-Oma von den selbigen Biestern „totgegossen“ wurde, war mir nicht so ganz klar. Aber vielleicht hat sie dem zu beschützenden Mädchen einfach ein paar Bonbons zu wenig über den Gartenzaun gereicht, kann ja sein. Oder wir sollten Jack einfach mal heulen sehen, auf dass Jones aus der letzten Folge in den geschnittenen Szenen die Tür hinter sich zuschlagen kann, dabei ständig „Sieeehste!“ sagend…

Apropos „Das geschieht ihm Recht“: Der Anfang mit dem gekillten Pädophilen wird so manchem Rechtsstaatsverweigerer unter uns aus den Abgründen seiner Seele sprechen: Schließlich war die Standard-Bestrafung im Elfen-Land (Blütenblätter in der Lunge) eine durchaus denkenswerte Alternative zum stets geforderten „Pimmel ab“. Immerhin ist hier aber wenigstens ein Mensch umgekommen, bei dem man die Trauerarbeit während der Zubereitung einer 5-Minuten-Terrine abschließen konnte.

„Na los, stell dich nicht so an, Mädchen! ICH will es doch schließlich auch!“ – Pädo viel: Es geht doch nichts über einen weichen Kinderarm zum dran rumziehen… Dieses Mädchen gehört jedoch dringend zu einem Psychiater. Ist ja schon fast krankhaft, wie sie sich dem netten Onkel widersetzt, der ihr ja (noch) gar nichts getan hat! Zum Glück sind die Feen aber schon im Anflug, um Situation und Urheber zu bereinigen…

Insgesamt eine sehr düstere, aber keineswegs langweilige Folge. Dass ich den zweiten Teil erst einen Tag später gesehen habe, ist hierbei sicherlich nur Zufall und hat nichts zu bedeuten, was über eine kleine Notlüge hinausgehen würde…

Vermutlich ist es aber einfach so, dass Geschichten über kleine, unheimliche Mädchen, die über das Babyphon eine Standleitung zu dämonischen Freunden haben, generell nicht für eine 5er-TARDIS-Wertung zugelassen sind. Vor allem dann nicht, wenn diese Dämonen angeblich rückwärts in der Zeit existieren, sich beim Leute-Totschnetzeln aber NICHT wie in einem dieser Super 8-Filmabende verhalten, an denen das Material am Ende wieder zurückgespult wird… – Diese Prämisse habe ich dann mal überhaupt nicht kapiert.


Bewertung: 3,5 von 5 TARDISse

 

 

 


Diese Review ist im Original auf Zukunftia.de zu finden!


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Daniel Klapowski
Redakteur
Daniel Klapowski ist Chef-Redakteur von Zukunftia.de, Klei— Feingeist und zudem ein weltberühmter Kenner auserlesener Weine unter zwei Euro. So lautet ein Auszug aus seiner legendären Sammlung von Trinksprüchen: „Fusel aus dem Karton so fein, hilft beim schnellen strulle sein. Prost!“.
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Daniel Klapowski

Daniel Klapowski ist Chef-Redakteur von Zukunftia.de, Klei— Feingeist und zudem ein weltberühmter Kenner auserlesener Weine unter zwei Euro. So lautet ein Auszug aus seiner legendären Sammlung von Trinksprüchen: „Fusel aus dem Karton so fein, hilft beim schnellen strulle sein. Prost!“.
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