Rezension | Doctor Who – Dreamland / Auf der Suche nach der Unendlichkeit | DVD & Blu-ray
Erstmals, mit einer eigens für dieses Heimvideo Release angefertigten deutschen Synchronisation, erscheinen hierzulande die beiden Animationsabenteuer des zehnten Doktors, „Dreamland“ und „Auf der Suche nach der Unendlichkeit“. Wahlweise einzeln als DVD oder zusammen als Collection auf Blu-ray. Wobei allerdings nur „Dreamland“ auch in HD vorliegt und „Auf der Suche nach der Unendlichkeit“ nur in der SD Variante auf der Blu-ray vorhanden ist. In dieser Rezension werfen wir einen genauen Blick auf die Blu-ray Collection und begutachten auch die exklusive Synchronisation.
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Doctor Who – Dreamland / Auf der Suche nach der Unendlichkeit
Veröffentlichungsdatum: 22. Februar 2019
Darsteller: David Tennant, Freema Agyeman, Anthony Stewart Head, Lisa Bowerman, David Warner
Bildformat: 16×9 anamorph (1,78:1)
Ton DVD: Deutsch (DTS-HD 5.1) | Englisch (DTS-HD 2.0)
Ton DVD: Deutsch (Dolby Digital 5.1) | Englisch (Dolby Digital 2.0)
Untertitel: Deutsch | Englisch
Laufzeit DVD: 45 Minuten
Laufzeit Blu-ray: 90 Minuten
Produktionsjahr: 2007/2009
FSK: 6/12
EAN: 4006448365554, 4006448768959, 4006448769048
Aufmachung & Inhalt
Die Box ist von derselben Machart wie auch die neue Serie bei Polyband und passt somit optisch, vom neuen Logo mal abgesehen, gut in die bereits bestehende Reihe. Es handelt sich um eine Plastikbox, welche (in der Erstauflage) von einer O-Card aus Pappe umzogen ist. Das Cover der Box ist wendbar, so, dass man das FSK Zeichen verbergen kann. Im Inneren befindet sich noch ein Booklet mit Informationen zu den Folgen, den Sprechern und weiteres.
Folgendes Bonusmaterial ist vorhanden:
- Charakterprofile
- Interviews
- Animation Tests
- Behind the Scenes
- Dialogue Recordings
- Animatics & Deleted Scenes
- Trailer
Menü
Das Menü ist gewohnt schlicht gehalten, mit den Covern der zwei Folgen im Hintergrund und drei Hauptmenüpunkten, über die man wahlweise die gewünschte Folge abspielen kann, die Spracheinstellungen öffnen oder das Bonusmaterial aufrufen kann.
Bild
Das Bild von „Dreamland“ liegt auf der Blu-ray in der HD Variante mit 1080i vor, wohingegen „Auf der Suche nach der Unendlichkeit“ sowohl auf der Blu-ray, wie der DVD, nur in normaler SD Auflösung mit 576i vorliegt. Letzteres trifft auch auf die DVD-Version von Dreamland zu.
Trotzdem profitiert das SD-Bild der Blu-ray natürlich durch die fehlende DVD Kompression und bringt damit trotzdem einen Vorteil.
Ton & Untertitel
Die deutschen Tonspuren liegen jeweils im 5.1 Format vor, wohingegen die englischen Fassungen nur 2.0 haben. Für die DVD-Versionen wird Dolby Digital verwendet, wo jedoch bei der Blu-ray das DTS-HD Format zum Einsatz kommt.
Der deutsche 5.1 Ton ist dem Original 2.0 in Sachen Raumklang weit überlegen und überzeugt durch seine Qualität.
Es liegen wieder englische und deutsche Untertitel für das gesamte Material, inkl dem Bonus, vor.
Synchronisation
Wie auch für die neuen deutschen Classic-Synchronisationen, hat Polyband den Auftrag an Metz-Neun gegeben. Das eingespielte Synchronstudio beweist abermals ein glückliches Händchen, was die Auswahl der Sprecher, sowie die Qualität der Übersetzung angeht – und das, wo es vor einer nicht kleinen Hürde stand…
Denn der bisherige deutsche Stammsprecher von David Tennant, Philipp Brammer, ist vor einigen Jahren auf tragische Weise ums Leben gekommen. Seitdem wurde der Schauspieler in Film und Fernsehen von diversen Sprechern vertont, von denen sich zwar Axel Malzacher am meisten hervorgetan hat, aber wo sich trotzdem keiner wirklich als „der eine“ Sprecher etablieren konnte. Polyband und Metz-Neun standen nun vor der Aufgabe einen neuen Sprecher für den 10. Doktor zu casten. Die Wahl fiel schließlich auf Peter Flechtner, der Tennant bereits in „Die Girls von St. Trinian 2“ gesprochen hatte und auch als deutsche Stimme von Captain Jack Harkness in Torchwood bekannt ist (Anmerkung: Nur in Torchwood. In Doctor Who wurde die Rolle ausschließlich von Philipp Moog vertont).
Zu allererst muss man hier anmerken, dass Peter Flechtner einen starken Bruch zu vorher darstellt. Er klingt in keinster Weise wie der vorherige Sprecher Philipp Brammer und versucht diesen auch gar nicht erst zu imitieren. Ähnlich wie es bereits Axel Malzacher in den deutschen Hörspielen von Doctor Who getan hat, hält sich Peter Flechtner deutlich mehr ans Original und spielt 1 zu 1 die Nuancen, die David Tennant im Original darbietet. Da Flechtner eine deutlich dunklere und weniger comichafte Stimmfarbe hat, kommt er so stimmlich dem Original auch deutlich näher, als es der Kollege Malzacher, bei gleicher schauspielerischer Leistung tat. Gerade in Momenten wo der zehnte Doktor charaktertpyische Laute von sich gibt, imitiert Flechtner diese Eigenarten perfekt. Am Ende bleibt es eine Geschmacksache, ob einem der Sprecher hier gefällt oder nicht – aber die großartige schauspielerische Leistung und die offensichtliche Freude am Spiel, die Flechtner zu haben schien, sind nicht von der Hand zu weisen.
Für die Begleiterin des Doktors, Martha Jones, konnte Jana Kilka wieder verpflichtet werden. Diese Sprach die Rolle bereits in der TV-Serie und hat eine gute Chemie zu Flechtner. Bei den neugecasteten Figuren ist, wie schon von Metz-Neun gewohnt, nur positives zu berichten. Besonders herausstechen tun Erich Räuker (der übrigens aktuell den Begleiter des 13. Doktors „Graham O’Brien“ in der 11. Staffel der neuen Serie spricht), der einen unheimlich guten Colonel Stark in Dreamland spielt, sowie Peter Wenke, als Robotervogel „Caw“. Etwas schade ist, dass man für die Figur des Baltazar nicht Thomas Nero Wolff, die Stammstimme von Anthony Stewart Head, der die Rolle im Original spricht, engagiert hat – was aber nicht gegen den Sprecher Jan Langer spricht, da dieser ebenfalls eine sehr gute Leistung abliefert.
Das qualitative Niveau der Aufnahmequalität und Übersetzung, welche man bereits aus den deutschen Classic-Veröffentlichungen kennt, wird gehalten und das tut den beiden Animationsfolgen nur gut. Man hat Spaß an der deutschen Fassung, was auch einen Mehrwert für diejenigen bietet, welche die Folgen vielleicht schon in englischer Fassung besitzen.
Fazit
Es gibt viele Argumente für diese Veröffentlichung. Die eigens angefertigte und hochwertige deutsche Synchronisation, die Vorteile zum Original was das Tonformat angeht und der Anreiz für Sammler, alles vom 10. Doktor zu komplettieren. Eltern von jungen Kindern finden hier vielleicht sogar ein passendes Ostergeschenk. Eine Kaufempfehlung wird ausgesprochen.
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