Am letzten Wochenende war es soweit. Die TimeLash öffnete wieder ihre Türen!
Wer nun erwartet hat, dass dieses Jahr nur ein lauer Aufguss des letztjährigen Ereignisses wird, wurde schnell eines besseren belehrt. Deutlich routinierter wirkte der Aufbau und Ablauf der Veranstaltung und auch die drei Veranstalter – Pascal, Simone und Ralf – wirkten (aus)gelassener. Aber gehen wir das Wochenende doch mal der Reihe nach durch, soweit Ich mich erinnern kann:
Zu allererst muss ich erwähnen, da ich durch diverse Interviews, welche in den nächsten Wochen im Whoview nach und nach veröffentlicht werden, eher selten bei den Panels war und noch seltener eines ganz gesehen habe. Dementsprechend kann ich wenig auf die Q&As auf der Bühne eingehen, denke aber, dass ich das durch die kommenden Interviews mehr als Ausgleichen kann. Ich werde mich hier mehr um das Geschehen drum herum beschäftigen und meine Einblicke zum besten geben.
Als ich Freitag am Bahnhof ankam und direkt zur Veranstaltungshalle ging, waren die Um- und Aufbauten schon weit vorgeschritten. Im Ausstellungsraum war man gerade dabei die vielen Figuren und Requisiten aufzustellen, was ich mit Spannung verfolgte (gerade wie der Weeping Angel angezogen wird und was dieser drunter trägt, war schon ein Erlebnis 😉 ). Den hie und da vorbeistreunenden Crewmitgliedern konnte ich diverse Infos abgewinnen, wie z.B., dass die neue TARDIS auf der Bühne viel größer als die alte sein und als Durchgang zur Bühne dienen soll (konnte ich zu dem Zeitpunkt nicht bestätigen, da sie noch nicht aufgebaut war). Nachdem ich das Geschehen um mich herum lange Zeit beobachtete, kam ich dann auch endlich aufs Hotel, wo ich mich auf den folgenden Tag vorbereiten konnte.
Der Einlass am Samstag war schon sehr früh sehr voll. Abermals, wie schon im Jahr zuvor, beneidete ich niemanden, der dort an einem kühlen Oktobermorgen am Bahnhof sich die Beine in den Bauch stehen musste. Was tut man nicht alles für seine Lieblingsserie? Gerade ein paar leicht luftig angezogene Cosplayer erstaunten mich dann doch mit ihrer Widerstandskraft gegen die kühle Briese des morgendlichen Windes. Ich zog also an den wartenden vorbei und ging schnell in die Halle, wo schon bald die Eröffnung stattfinden sollte.
Durch das Programm der Eröffnung führte Ralf, der schon zuvor ein kleines Warm-up in der Halle gesprochen hatte. Er stellte sich und seine Kollegen vor, und zusammen mit Chris, der ebenfalls wieder als Panel-Moderator in Erscheinung trat, baten sie, nach und nach, die vielen Gäste auf die Bühne.
Viele der im Saal sitzenden, waren wohl durchaus überrascht davon, wie perfekt das Deutsch von Osgood-Darstellerin Ingrid Oliver war, oder wie agil der 77-jährige Peter Purves noch wirkte. Brav wurde sich für die Einladung bedankt – ein paar Worte und Sätze gebrochenen deutsches durften auch nicht fehlen – und dann war die Eröffnung auch schon wieder vorbei und der Con-Alltag brach hinein, mit anderen Worten: Von nun an gab es Panels, Panels, Panels, Autogramme, Fotos, dies, das, Panels, Panels, Panels…
Da ich, wie ich weiter oben schon ausführte, nicht groß auf die Panels eingehen kann, fasse ich hier mal alles zusammen, was ich kann:
Hängen blieb, dass Catherine Schell gar nicht viel über Doctor Who sagen konnte (was man ihr durchaus verzeihen kann, schließlich hat sie nur in einer Folge mitgespielt) und viel lieber über ihre anderen Engagements sprechen wollen, wie beispielsweise ihr mitwirken in Edgar Wallace Filmen oder ein Treffen mit Tony Curtis am Set von „Die Zwei“. Die fragenden Zuschauer gingen auch schnell auf ihre weitere Karriere ein, so, dass Doctor Who im Schell-Panel tatsächlich kaum zur Sprache kam.
Von Gareth David-Lloyd ist vorallem eine Geschichte hängen geblieben, in dem er davon sprach, wie ihn der Rotz aus John Barrowmans Nase, während des Drehs von Iantos Sterbeszene, in den Mund tropfte (würde übrigens mich nicht wundern, wenn diverse anwesende Damen dachten „ach wäre es doch nur mein Rotz/Mund gewesen“…) und, dass Robert Shearman ein Herz für rosa Häkeldaleks hat.
Was definitiv ein Highlight war, vor allem weil es ungeplant war, war dann die Lesung von Lutz Riedel, der deutschen Stimme der Doctor Who Hörbücher von Lübbe Audio, der es sich nicht nehmen ließ, an beiden Tagen eine kleine Live-Lesung aus „Die Dynastie der Winter“ zu machen. Der Laden war voll und muksmäuschenstill – das sagt wohl alles.
Das andere Highlight war definitiv der Live-Cast des Whocasts. Raphael, Kolja und Harald standen eine halbe Stunde auf der Bühne, witzelten, zogen diverse unbeliebte Themen der Serie – aber vor allen sich selbst – durch den Kakao und ließen es sich auch nicht nehmen, „den Vogel abzuschießen“ (zwinker zwinker). Im Anschluss an das Whocast-Live-Panel verkündete Kolja, dass er draußen am Bahnhof, außerhalb des Con-Geländes, eine kleine Lesung abhalten möchte, wo er diverse Ergüsse deutscher Fanficktions vom besten geben wollte. Nicht wenige schlossen sich der offenen Einladung an und so versammelte sich eine kleine Masse, gut unterhaltender Fans (die wahrscheinlich die bessere Unterhaltung gewählt haben, wenn man bedenkt, was zu dem Zeitpunkt das Konkurrenzprogramm war) um den Propheten mit den wenigen Haaren und lauschten, teilweise mit Tränen in den Augen, der satirischen Aufbereitung dieser kleinen Auswüchse des Fandoms. Ein absolutes Highlight.
Man könnte an dieser Stelle auf das Nachgeplänkel eingehen, was durch eine bestimmte (und altbekannte) Gruppe von Fans dann aufkam. Doch ich musste letztes Jahr am eigenen Leibe erfahren, was passiert, wenn man offen und ehrlich seine Meinung zu etwas schreibt, was einer bestimmten Gruppierung nicht passt. Daher werdet ihr beim lesen dieses Artikels bemerken, dass ich einen bestimmten Punkt der Con bisher ausgelassen habe und auch weiterhin auslassen werde. Bitte habt Verständnis dafür, dass ich mir diesen Stress nicht noch einmal antue. Ich schließe das hiermit ab, indem ich sage, dass ich hoffe, dass das Nachgeplänkel für den Whocast und insbesondere Kolja nicht die nervigen Ausmaße annahm, wie seinerzeit bei mir.
Ein weiteres Panel, welches meine volle Aufmerksamkeit auf sich zog und extrem unterhaltsam war, war das „Überraschungspanel“ von Fantom Films. Hier bat Moderator Paul zwei Vierer-Teams auf die Bühne, bestehend auf der einen Seite aus Sophie Aldred, Robert Shearman, Toby Hadoke und Pascal – sowie auf der anderen Seite aus Peter Purves, Lisa Bowerman, Peter Harness und Chris. Die Teams mussten gegeneinander antreten und Fragen beantworten, wie z.B. Schätzfragen, wie viel wohl ein Doctor Who Schaumbad auf Ebay Wert ist, oder welcher Companion-Darsteller mehr Follower auf Twitter hat. Die Krönung des Ganzen waren die Scharade-Nummerns, in denen Sophie Aldred und Peter Purves pantomimisch Doctor Who Folgen darstellen mussten, welche ihre Teammitglieder dann erraten mussten (Nicht wenige Zuschauer hatten Angst, dass der hin und her hüpfende Peter Purves von der Bühne fällt). Hoffentlich kommt Fantom Films 2017 zur TimeLash III zurück, mit einer neuen Überraschungsshow!
Im oberen Bereich des Geländes war, wie letztes Jahr auch, der Händlerraum. Dieser war, zumindest gefühlt, voll bis zur Decke und zum Abschluss leergefegt wie eine Geisterstadt. Neben Lübbe, Big Finish, Fantom Films und Panini (die mit John Ridway dort eine kleine Attraktion darstellten), fanden sich auch diverse Stände, wo man selbstgemachte Sachen, wie Häkeldaleks erwerben konnte.
Im unteren Bereich, gegenüber der Autogrammtische der Stars, befand sich wieder eine große Ausstellung – nein, lasst es mich anders sagen: Eine NOCH GRöSSERE Ausstellung, als letztes Jahr. Silurianer, Sea Devils, Silents, Weeping Angels, Judoon… alle waren sie da und ließen sich ablichten.
Und für den kleinen Hunger zwischendurch, gab es Hot-Dogs, Kartoffelsuppe und Kuchen zu erschwinglichen Preisen. Im Grunde war für alles gesorgt.
Was gibt es sonst noch zu sagen?
Im Grunde ist diese Convention genau das, was man sich erhofft. Viel Programm, für wenig Geld, leicht erreichbar für Anreisende, perfekt gelegen für Übernachtende, familiär, freundlich und gut durchgeplant. Kaum ein Wunsch blieb offen, außer nach MEHR! Aber die TimeLash III wurde bereits angekündigt (wenn auch noch ohne Datum) – da muss man auf das MEHR nicht länger warten, als auf eine neue Staffel.
Abschließendes:
Die TimeLash II war für mich wieder ein Erlebnis. Ich hoffe, dass alle Besucher (und Leser dieses Artikels) genau so viel Spaß hatten wie ich an der Veranstaltung – und, dass alle, die nicht dabei sein konnten, einen kleinen Einblick bekommen konnten, wenn ich auch vieles nicht erwähnen konnte, was sicherlich erwähnenswert war. Ihr seid herzlich eingeladen eure Eindrücke der Convention in die Kommentare zu schreiben – oder auch gerne Verlinkungen zu euren Blogs oder ähnliches, wenn Ihr dort über die Timelash berichtet habt. Ich gebe der Convention, in Tradition der Folgenreviews dieser Seite, 5 von 5 Tardisse und freue mich auf nächstes Jahr. – Und Ihr könnt Euch auf die tollen Interviews freuen, die in der nächsten Zeit hier erscheinen werden!
Ein besonderer Dank geht hier noch an Roland Hülsmann, für das bereitstellen der Fotos für diesen Beitrag. Danke dafür.