DOCTOR WHO
“KLASSENTREFFEN”
(“SCHOOL REUNION”)
Erstausstrahlung DE: 22. Juni 2008
Erstausstrahlung UK: 29. April 2006
Drehbuch: Toby Whithouse
Regie: James Hawes
Produktion: Russell T Davies, Julie Gardner, Phil Collinson
Der Doktor: David Tennant
Rose Tyler: Billie Piper
Mickey Smith: Noel Clarke
Wird Rose für immer mit dem Doktor reisen? Eine Frage, die sie sich erstmals ernsthaft stellen muss, als mit Sarah Jane Smith plötzlich ein Ex-Companion auftaucht, die dem Doktor offenbar auch mal sehr nahe war. Warnung vor Spoilern!
Der Doktor und Rose ermitteln undercover an einer Schule, an der laut Mickey seltsame Dinge vorgehen. Sie sind nicht die Einzigen, die das bemerkt haben, wie der Besuch einer Reporterin beweist, die der Doktor als seinen alten Companion Sarah Jane Smith erkennt. Gemeinsam finden sie heraus, dass die Krillitanes den Verstand und die Seele der Kinder benutzen, um die Formel zur Beherrschung des Universums zu lösen. Der Doktor stellt ihren Anführer zur Rede, doch der bietet ihm unvermittelt eine Zusammenarbeit an, um das Universum nach seinen eigenen Wünschen zu formen …
Lasst euch von meiner Inhaltsangabe nicht täuschen, der Krillitanes-Plot macht kaum ein Drittel des Reizes dieser Folge aus, er ist eigentlich sogar reichlich unsinnig. Eine Formel, um das Universum zu kontrollieren, echt jetzt? Vielmehr ist es die Geschichte von Sarah Jane und wie das Reisen mit dem Doktor die Companions verändert. Das ist bittersüß und regt zum Nachdenken an, was wir bei „Doctor Who“ bisher eher selten hatten. Insofern vielleicht nicht die am besten durchdachte Folge, aber zweifellos eine der interessantesten.
Als ich „School Reunion“ das erste Mal sah, hatte ich keinen blassen Schimmer, wer Sarah Jane ist, und wie Rose war ich ein bisschen eifersüchtig, weil sie offenbar eine gemeinsame Vergangenheit mit dem Doktor hatte. Man darf nicht vergessen, dass die Neuauflage von „Doctor Who“ ein Publikum ansprach, dass nicht mehr mit der Serie aufgewachsen war, und wenn es darum geht, Hintergründe und Regeln dieses Universums zu erklären, leisten die Autoren erstaunlicherweise immer wieder hervorragende Arbeit. In diesem Fall nun ging es darum, einmal deutlich zu sagen, dass Rose weder die erste noch die letzte Person ist, mit der der Doktor reist. (Auch wenn sie’s mal wieder nicht lassen können, den Doktor sagen zu lassen, dass es mit Rose natürlich ganz anders ist.) Natürlich haben wir uns das alle schon irgendwie selbst zusammenreimen können, aber es brauchte eine Sarah Jane, um es auch emotional sacken zu lassen. Diese Frau hat die Wunder des Universums gesehen und unzählige Alienrassen bekämpft, und eines Tages hat der Doktor sie einfach in ihr altes Leben zurückgebracht. Wie sie selbst am Ende sagt, sie würde das um nichts in der Welt missen wollen, aber es ist hart, wieder in den Alltag zurückzukehren, und Rose sollte sich dessen bewusst sein.
Die Tragik der Unsterblichkeit, das ist ja das, was mich ursprünglich einmal für das Vampir-Genre begeistert hat, und ich bin froh, dass sie es auch hier aufgreifen, obwohl „Doctor Who“ eine Kindersendung ist. Dass der Doktor ständig mit einem Gott verglichen wird, ist meines Erachtens zwar etwas dick aufgetragen, doch davon abgesehen bringen sie es in der Folge gut auf den Punkt. Wenn man gefühlt ewig lebt, ist die Lebensspanne eines Menschen kaum mehr als ein Blinzeln. Auf der einen Seite kann der Doktor diese Zeit nicht allein verbringen, auf der anderen Seite schmerzt es ihn, seine Companions immer und immer wieder altern zu sehen. Übrigens vermute ich fast, dass zu diesem Zeitpunkt damals schon auf Billie Pipers Ausstieg hingearbeitet wurde, denn unter diesem Gesichtspunkt ergibt es durchaus Sinn, dem Publikum deutlich zu machen, dass die Companions wechseln.
Notes Reunion. Anthony Stewart Head! Ich lass das einfach mal so stehen. Wie überaus treffend, dass der Doktor Physik unterrichtet, während Rose in der Kantine Essen verteilt. Was die Kinder da am Computer rumhacken, das ist total sinnfrei, oder? Es ist so süß, wie sich der Doktor freut, als er Sarah Jane wiedersieht. Dieses Grinsen! Dafür bitchen sie und Rose sich erst mal gepflegt an. Was ich nicht verstehe, ist, wie der Doktor tatsächlich in Betracht ziehen kann, mit den Krillitanes zusammenzuarbeiten. Da braucht er wirklich jemanden, der ihn daran erinnert, dass Schmerz und Verlust zum Leben dazugehören? K9 sollte ich wenigstens erwähnt haben, aber so aufregend fand ich ihn jetzt nicht. Okay, da sind also armdicke Kabelstränge, und dann landet das alles in genau einer Steckdose?
BEWERTUNG: 4,5 von 5 TARDISse
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