Rezension | Doctor Who – Der verlorene Planet | Hörbuch

Der verlorene Planet

Doctor Who – „Der verlorene Planet“
Erstveröffentlichung: 26.10.2017
Format: Hörbuch (CD & Audiodownload)
Minuten: 90 (Auf 2 CDs)
Autor: George Mann
Übersetzung: Frauke Meier
Gelesen von: Lutz Riedel

Die TARDIS wird attackiert. Außerirdische Pflanzen haben in ihren Gängen Wurzeln geschlagen, und merkwürdige Ranken drohen sie auseinanderzureißen. Brandon und Alex, die neuen Gefährten des Doktors, wagen sich ins Herz der TARDIS vor, um der Ursache des Befalls auf den Grund zu gehen. Stattdessen entdecken sie eine geheime Tür und eine vergessene Welt.
Der Doktor hat noch eine Rechnung mit den Arborites offen, lebenden Bäumen mit einem sehr guten Gedächtnis. Jahrhunderte zuvor hatte der Doktor eine galaktische Katastrophe verhindert – aber nun hat ihn seine Vergangenheit eingeholt und jagt ihn auf eine Art und Weise, die er niemals für möglich gehalten hätte.
Kann der Time Lord seine jungen Freunde retten, bevor sie von seinen damaligen Fehlern vernichtet werden? Oder wird sich Hirolth erheben und eine völlige Verwüstung hinterlassen?


Rezension

Eigentlich sind der Doktor und seine beiden neuen Begleiter Alex und Brandon gerade unterwegs ins 16. Jahrhundert, als in der TARDIS einiges schiefläuft. Plötzlich sind überall Pflanzen, deren Ursprung sich auf einem Deck befindet, das der Doktor schon seit Jahrzehnten nicht mehr betreten hat. Und umgehend befinden sich die Geschwister in einem Schlamassel. Denn ihr Weg führt sie offensichtlich durch einen Schrank in eine andere Welt, wo Alex mit einem Virus infiziert wird und Brandon auf ein Volk von intelligenten Pflanzenwesen trifft, das offensichtlich einen Schöpfer anbetet, welcher der Doktor genannt wird. Und dann stellt sich heraus, dass der Doktor im Grunde für den schlechten Zustand der Welt verantwortlich ist und dass er die Welt in einen Schrank eingelagert und dann schlichtweg vergessen hat…

Es mutet sogar im Universum von „Doctor Who“ ein wenig seltsam an, dass ein Time Lord einen ganzen Planeten in einen Schrank sperrt, um dessen Ökosystem zu normalisieren. Auch das Vergessen fällt dem Doktor in der Regel eigentlich schwer, außer es ist Absicht. Trotzdem ist die Geschichte amüsant. Der Doktor sieht die Folgen seines Handelns, auf einem Planeten in einer Zeitblase, auf dem in der Zwischenzeit Jahrtausende vergangen sind. Die beiden aktuellen Gefährten müssen feststellen, wie chaotisch Reisen mit dem Doktor verlaufen können. Ebenso steht das Sarkasmus-Barometer auf einem neuen Hoch. Insbesondere die Bemerkungen bezüglich der Übersetzungsmatrix und amerikanischen Dialekt treffen ins Schwarze. Auch weitere Anspielungen werden geschickt in die Geschichte eingebunden.
Die Geschichte selbst ist nicht herausragend, aber trotzdem überzeugend, auch wenn man als Verfasser des Hörbuchs eigentlich wissen sollte, dass das 16. Jahrhundert nicht im Jahre 1600 beginnt. Lutz Riedel macht seine Sache als Sprecher wieder sehr gut, obwohl einem mitunter schon der Gedanke kommt, dass man gerne die Original-Synchronstimme des Doktors hören würde, dessen grummeliger Ton einem die ganze Zeit im Ohr herumspukt. Insgesamt ist „Der verlorene Planet“, für den diesmal nur George Mann verantwortlich ist, ein wenig schwächer als „Der verlorene Engel“, aber trotzdem solide. Auch wenn man hier diesmal mit Sicherheit eher über einen „vergessenen Planeten“ als einen verlorenen liest.

Mit „Der verlorene Planet“ wird die aktuelle Mini-Serie mit neuen Abenteuern des zwölften Doktors fortgesetzt, beziehungsweise durch das aktuelle Abenteuer unterbrochen. Der Doktor stößt auf einen Fehler, den er in der Vergangenheit gemacht hat und sieht sich auch mit neuen Herausforderungen konfrontiert. Für den Hörgenuss sorgt der bekannte Sprecher Lutz Riedel, der auch diesmal sein Möglichstes tut, um Doktor um Gefährten zu verkörpern. Zwar schafft er es nicht ganz, die gleiche Stimmung einzufangen wie sein Serien-Pendent, aber Fans des zwölften Doktors und der neuen deutschen Hörbuch-Reihe mit Lutz Riedel sollten hier unbedingt am Ball bleiben. Denn das nächste „Vergessen“ wartet schon.


Diese Rezension ist im Original bei Janetts Meinung zu finden.


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Stefan Cernohuby
Redakteur
Geboren 1982 in Wien, studierte Elektronik und ist nach einem mehrjährigen arbeitsbedingten Auslandsaufenthalt wieder in seiner Heimatstadt ansässig. Er war er zwei Jahre lang als leitender Redakteur für ein internationales Magazin ist auch heute noch als (Chef)Redakteur für mehrere bekannte deutschsprachige Onlineredaktionen aktiv. Zudem hat er bereits sieben Anthologien herausgegeben und zahlreiche weitere Werke veröffentlicht.
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Stefan Cernohuby

Geboren 1982 in Wien, studierte Elektronik und ist nach einem mehrjährigen arbeitsbedingten Auslandsaufenthalt wieder in seiner Heimatstadt ansässig. Er war er zwei Jahre lang als leitender Redakteur für ein internationales Magazin ist auch heute noch als (Chef)Redakteur für mehrere bekannte deutschsprachige Onlineredaktionen aktiv. Zudem hat er bereits sieben Anthologien herausgegeben und zahlreiche weitere Werke veröffentlicht.
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