Am letzten Wochenende öffnete die TimeLash nach drei Jahren endlich wieder ihre Pforten. Trotz mehrfacher Verschiebungen wegen der Corona-Pandemie und der daraus resultierenden allgemeinen Unsicherheit, ob und wie es weitergeht, konnte man schließlich erfreulicherweise feststellen, dass die TimeLash die ungewissen Jahre gut überstanden hat.
In Kassel anzukommen wirkt immer wie „Nach Hause kommen“ und sobald man die gewohnten Räume des Kasseler Kulturbahnhofs betritt, der in der Regel ein Mal im Jahr das deutsche Zuhause des Whoniversums beheimatet, wird man direkt wieder in die Magie der TimeLash gezogen, als wäre man nie weg gewesen. Familiär, vertraut, offen und in altbekannter Manier wirkte auch die nun bereits sechste TimeLash – wenn auch mit weniger Gästen als in vergangenen Jahren, aber nicht weniger zum Staunen und Erleben.
Hat sich überhaupt etwas verändert?
Auf den ersten Blick wirkte alles wie immer, doch auf den zweiten Blick fiel dann auf, dass alles etwas kleiner war. Im Händlerraum im Obergeschoss waren beispielsweise weniger Stände. Big Finish ist dieses Jahr komplett fern geblieben, Pandastorm Pictures war für die Panels anwesend, brachte aber keinen eigenen Stand mit und auch Bücherstände fehlten. Trotzdem gab es eine breite Auswahl an Produkten, die man erwerben konnte. Comics von Panini, Heimkino-Releases von Polyband, generelles Merchandise aus dem Whoniversum und natürlich auch Produkte eigens von der TimeLash waren erhältlich und die jeweiligen Stände gut besucht.
Im Ausstellungs- und Autogramm-Raum, wo man die Stargäste antreffen konnte, wenn diese gerade nicht bei Panels oder Foto-Shoots waren, ist dann aufgefallen, dass die TARDIS, mit der man sich sonst fotografieren lassen konnte, dieses Mal fehlte. Leider war es dem Besitzer des TARDIS-Modells aus gesundheitlichen Gründen dieses Jahr nicht möglich, die blaue Notrufzelle in Kassel aufzubauen. Als Ersatz bot die TimeLash allerdings an, dass man sich in den Pausen zwischen den Panels mit der TARDIS auf der Panelbühne fotografieren lassen konnte – was auch viele Besucher in Anspruch nahmen.
Die Panels am ersten Tag
Apropos Panels – diese waren natürlich, wie es sich gehört, die Highlights der Convention. Nach der Opening Ceremony, bei dem die beiden Veranstalter Simone und Ralf, die Moderatoren Chris Wake und Ian McCann und sämtliche Stargäste – ausgenommen natürlich jene, die noch anreisen mussten – auf die Bühne gebeten worden sind, startete auch direkt das vermutlich begehrteste Panel der gesamten TimeLash: Der Doktor selbst stellte sich den Fragen des Moderators und Publikums. Colin Baker, der Darsteller des 6. Doktor, war bereits bei der zweiten TimeLash im Jahre 2016 zu Gast und freute sich wieder in Kassel zu sein (auch, wenn er die Ortschaft nach eigenen Worten offenbar mit einer anderen Convention in der Schweiz verwechselte, da er hier vergeblich einen See gesucht habe, den es hier gar nicht gibt). Da das Panel sehr gut besucht war, erhielt man auch einen Überblick über die Anzahl der Besucher der sechsten TimeLash. Zwar dürften es weniger Besucher als in den Vorjahren gewesen sein, was natürlich auch Pandemie, Inflation und weiteren äußeren Faktoren geschuldet sein dürfte, aber wesentlich fiel das gar nicht ins Gewicht. Der Raum war bis zu den letzten Bänken hinten gefüllt, was auf mehr Besucher schließen lässt, als im Vorfeld spekuliert wurde.
Auch die beiden darauffolgenden Panels waren sehr gut besucht, da die drei größten Stargäste hintereinander auftraten. Direkt als zweiter Gast begab sich Zweite-Doktor-Companion Frazer Hines auf die Bühne. Er erzählte unter anderem davon, wie schade er es findet, dass er bei den Big Finish-Hörspielen nicht mehr den zweiten Doktor sprechen dürfe und inzwischen vom Sohn Patrick Troughtons abgelöst worden sei, obwohl er dessen Interpretation des zweiten Doktors nicht allzu viel abgewinnen könne. Michael Jayston, der in der „Trial of a Time Lord“-Staffel den Ankläger bzw. Valeyard verkörpert hat, ließ sich im Anschluss durchaus anmerken, dass er die Rolle das Valeyards zwar mag, die Drehbücher, mit denen er arbeiten musste, aber als nicht besonders gut empfunden hat. Obwohl er die Rolle auch mehrfach in den letzten Jahren in Big Finish-Hörspielen spielen durfte, in denen er sich sogar als Doktor bezeichnen konnte – der Valeyard ist eine Manifestation der dunklen Seite des Doktors, die in der Zukunft entstehen soll – empfindet er dies in der Retrospektive als Schnapsidee. Dass der Valeyard eine Inkarnation des Doktors selbst sein sollte, war wohl beim Dreh eine späte Änderung, die dem Darsteller selbst gar nicht so zugesagt hat, da dies die Geschichte des Doktors verkompliziere. Davon abgesehen freute er sich aber, mal wieder in Deutschland zu sein, wo er schon vor Jahrzehnten seinen Wehrdienst abgeleistet hat.
Daraufhin fand das „Doctor Who in Deutschland“-Panel statt, bei dem sich Steffen Volkmer von Panini, Dennis vom Berg von Pandastorm Pictures, Matthias Süß von Polyband sowie Louis Thiele, der deutsche Synchronsprecher von Adric, den gegenseitigen Fragen und natürlich den Fragen aus dem Publikum stellten.
Die drei Publisher gaben einige interessante Einblicke über die aktuellen und noch geplanten Veröffentlichungen in Deutschland. Da Panini leider vorerst keine neuen Comics herausbringt, weil sich diese laut eigener Aussage immer schlechter verkaufen und sich nicht mehr rentiert haben, nahm Steffen vor allem die Position des Moderators ein. Polyband und Pandastorm hingegen zeichneten ein optimistisches Bild und kündigten die Pläne für die Zukunft an. Allerdings war bei diesen Ankündigungen nichts dabei, was nicht so schon vorab in anderer Form kommuniziert worden ist. Ende des Jahres erwartet uns endlich die deutsche Heimkino-Veröffentlichung der dreizehnten Staffel mit Jodie Whittaker und im neuen Jahr erscheinen Folgen wie „Die Arche im Weltraum“ und „Genesis der Daleks„. Außerdem wurde erneut bestätigt, dass es bald auch mit dem dritten Doktor losgehe. Dank neuer Technologien sei man zudem zuversichtlich, dass zukünftig auch Folgen erscheinen, die bisher durch die non-existenten Musik- und Effekt-Spuren (M&E Tracks) nicht denkbar gewesen seien. So habe sich ein Unternehmen mit einer künstlichen Intelligenz bereits an der Beatles-Dokumentation von Peter Jackson beteiligt, indem dies Gesang- und Musik-Parts voneinander getrennt habe – und eben jenes Unternehmen helfe nun auch bei den deutschen Classic-Releases die M&E Tracks zu erstellen. Denn die besagte KI könne offenbar Sprache und Störgeräusche von der englischen Tonspur filtern, damit nur die Musik übrig bleibt, die wiederum für die deutsche Tonspur wiederverwendbar seien. Die ersten Folgen, die mit diesem Verfahren erscheinen, sollen die bereits erwähnten „Die Arche im Weltraum“ und „Genesis der Daleks“ sein. Derzeit sollen die Ergebnisse allerdings noch der BBC zur Prüfung vorliegen. Bezüglich Synchronisation gab dann auch Louis Thiele noch einen Einblick in seinen Arbeitsalltag als Synchronsprecher und er erläuterte, wie es war, Adric zu sprechen.
Da Nabil Shaban leider aus gesundheitlichen Gründen kurzfristig absagte, hätte das „Doctor Who in Deutschland“-Panel eigentlich überziehen können, was die Gäste allerdings nicht in Anspruch nahmen. So war dann erst mal eine halbe Stunde Pause, bis das nächste Panel mit Michael E. Briant startete.
Dieser legte auch gleich mit Erzählungen zu „The Sea Devils“ los und gab einige Anekdoten zum Besten. So erklärte er zum Beispiel, dass er vor der Ausarbeitung der Sea Devils sehr viele Recherchen zu Meerestieren angestellt hat, um schlussendlich bei Schildkröten als Inspiration zu landen. Doch der Regisseur hatte natürlich auch die eine oder andere Geschichte zu anderen Folgen, an denen er beteiligt war, zu erzählen. So berichtete er, warum in „Death to the Daleks“ ein Dalek immer im Hintergrund gestanden hat, ohne sich wie die anderen drei zu bewegen. Dies hat offenbar daran gelegen, dass dieser Dalek defekt gewesen ist. Unterbrochen von einem kleinen Kind, das just in dem Moment anfing zu weinen, als Briant seiner eigenen Aussage nach versuchte, lustig zu sein, erinnerte sich der Regisseur an einen amüsanten Zwischenfall mit den Daleks. Diese sollen für „Death to the Daleks“ am Strand für einen Shot angeschoben worden seien. Da es allerdings leicht bergab gegangen sein soll und der erste Anschubsende zu enthusiastisch gewesen sei, sei der erste Dalek mit zu viel Schwung und nach Hilfe rufend bergab gerollt, woraufhin die zwei folgenden Daleks in den Hilfe-Chor miteingestimmt haben sollen. Auf die Frage, ob er sich vorstellen könne, auch heute noch Regisseur für Doctor Who zu sein, erklärte Briant schmunzelnd, dass die Technik und die Möglichkeiten, die es heute im Gegensatz zu früher gebe, für ihn vermutlich zu komplex seien. Doch er beneide heutige Regisseure vor allem um die Schiebetüren.
Das Panel von Colin Spaull setzte wortwörtlich am Anfang an, denn zu Beginn erläuterte der Schauspieler, den man unter anderem als Mr. Crane aus „Die Auferstehung der Cybermen“ und „Die Ära des Stahls“ kennt, den Weg in seine Schauspielkarriere. Als eine Person, die sowohl in der klassischen als auch in der neuen Doctor Who-Ära mitgespielt hat, durfte natürlich auch die Frage nicht fehlen, was sich in den knapp 20 Jahren verändert hat. Der Hauptunterschied sei nach Aussage von Spaull, das Proben. So sei die Zeit zum Proben während seiner Arbeit zu „Die Auferstehung der Daleks“ und „Die Ära des Stahls“ sehr viel knapper bemessen gewesen als zu Zeiten von Colin Baker als 6. Doktor, wo sogar die Aufnahmen durch einzelne Proben unterbrochen worden seien.
An die Erzählungen des betagteren Schauspielers schloss dann ein Panel mit einer vergleichsweise jungen Schauspielerin an. Bhavnisha Parmar, welche die Schwester von Yaz Khan dargestellt hat, vermittelte in besonders fröhlicher und absolut sympathischer Art, wie die Arbeit mit dem 13. Doktor und deren Begleitern gewesen sei. In ihrer Serien-Familie habe sie sich besonders wohlgefühlt. Gemildert wurde die gute Laune während des Panels, bei dem die Schauspielerin sehr von ihrer Rolle und der Arbeit schwärmte, als ein Besucher auf die Idee kam, den vermeintlichen Hass gegen die neuen Staffeln anzusprechen. Nachdem die Schauspielerin versicherte, dass sie auf Social Media dahingehend keine Anfeindungen erhalten habe, stellte sie allerdings in den Raum, dass manche Meinungen nicht notwendig seien. Ein ordentlicher Dämpfer, der durch den Panelraum waberte. Die Stimmung hellte sich allerdings wieder auf, als Dean Hollingsworth und David Banks auf die Bühne gebeten wurden. Während Hollingsworth bekannt gab, dass schon bei der Produktion von „Timelash“ klar gewesen sei, dass es sich um keine besonders gute Folge handle, tat David Banks seine Enttäuschung darüber kund, dass er sich ein Sprachmuster für den Cyberleader ausgedacht habe, dieses dann allerdings von der BBC ohne sein Wissen genutzt worden sei und zwar von einer anderen Person als ihm vertont.
Den Abschluss des Tages und gleichzeitig Rauswerfer bildete dann das bestens besuchte Whocast-Quiz-Panel. Da Raphael dieses Jahr aus gesundheitlichen Gründen fehlte, bekamen Kolja und Harald tatkräftige Unterstützung von Quiz-Profi Sascha Erler, der in bester Werner Schulze-Erdel Manier durch eine whoige Ausgabe des Familienduells leitete. Die beiden Whocast-Moderatoren traten in verschiedenen Runden gegen Kandidaten aus dem Publikum an und schließlich auch gegeneinander. Wer am Ende nun gewann oder verlor, war eigentlich Nebensache, denn das Highlight waren definitiv die Antworten, welche 105 befragte Personen zuvor dem Whocast auf dessen Fragen zukommen ließen. Als auf Fragen wie „Welche Farbe sollte die TARDIS haben – außer Blau“ dann tatsächlich mit „Blau“ beantwortet wurden oder „Welche Schauspielerin sollte mal den Doktor spielen“ mit „Keine“ als Antwortmöglichkeiten angezeigt wurde, tobte der Saal. Das unterhaltsame Quiz sorgte für einen runden Abschluss auf hohem Niveau, bei dem wohl niemand ohne Grinsen den Saal verließ.
Damit endete der erste Tag der Timelash und die Stargäste konnten sich auf das Stardinner im Anschluss freuen, an dem auch ausgewählte Käufer eines Stardinner-Tickets teilnehmen konnten. Doch die Pforten der TimeLash blieben nur wenige Stunden geschlossen – denn bereits um 9:00 Uhr des nächsten Tages war bereits wieder Einlass. Tür auf für Tag Nummer zwei:
Die Panels am zweiten Tag
Anders als in den Vorjahren gab es als Opening am Sonntag keinen Whocast oder Vortrag, sondern eine halb improvisierte Aufwach-Sketch-Show mit Chris Awake, Ian McSleep und Ralf Schläft. Ralf hatte es sich wohl in der Nacht auf der Bühne gemütlich gemacht und musste dort von den beiden TimeLash-Moderatoren geweckt werden. Nachdem er im Schlafsack über die Bühne geschleift und ihm eine ganze Tube Zahnpasta geradezu in den Rachen gedrückt worden ist, kam schließlich der Doktor zur Hilfe um Ralf – oder war es doch Ralph? Er schien sich selbst nicht mehr so ganz sicher zu sein – beim Wachwerden zu helfen. Die Vorstellung sorgte definitiv für den nötigen Unterhaltungswert, wodurch auch die müden Besucher zu Kräften kamen. Dass Colin Baker die Bühne mit den Worten „Meine Karriere ist damit endgültig vorbei“ verließ, sorgte dann noch für den besten Abschlusslacher.
Mit diesem gelungenen Muntermacher konnten die Besucher dann auch fit in das „Big Finish vs. TV“-Panel mit den Stargästen Bhavnisha Parmar und Frazer Hines wechseln. Wie der Titel schon vermuten lässt, berichteten die beiden, die eben nicht nur Schauspieler sind, von ihrer Arbeit zu den Big Finish-Hörspielen. Beide Gäste schienen sich besonders sympathisch zu sein, was nicht zuletzt daran gelegen haben dürfte, dass beide sehr aufgedrehte und herzliche Persönlichkeiten sind. In den Erzählungen fehlte es dementsprechend auch nicht an lustigen Gedankenspielen, wie die Überlegung – ihr habt es zuerst während der TimeLash gehört – eine eigene Big Finish-Geschichte um die Familie Khan zu spinnen. Besonders erheiternd war die Tatsache, dass Bhavnisha zum einen in den Raum stellte, dass sie gerne Mal die Rolle einer Mörderin spielen würde und zum anderen alles tut, um voll und ganz in ihren Rollen aufzugehen. Dementsprechend kam auch prompt die Frage aus dem Publikum, ob sie denn dann auch wirklich jemanden umbringen würde, um sich voll und ganz auf die Rolle der Mörderin einlassen zu können. Abgerundet wurde das besonders erheiternde Panel mit den beiden quirligen Schauspielern, als Bhavnisha sich kurzerhand zur Mikrofon-Mörderin erklärte, da dieses mitten im Panel ausgefallen war.
Wissenschaftlich ging es danach dann mit Dr. Rebecca Haar weiter, die anhand einiger Clips und Storys aus Doctor Who die Horror-Elemente und deren Wirkungen in der Serie herausstellte und wie schon zur letzten TimeLash gehaltvollen Input während der Convention bot.
Im anschließenden „Trial of a Time Lord“-Panel trafen dann schließlich der sechste Doktor und der Valeyard aufeinander. Da Nabil Shaban abgesagt hatte, blieben die beiden unter sich und erzählten so von ihrer gemeinsamen Arbeit, wie sie sich kennengelernt haben und gerieten dann auch mehrfach freundschaftlich aneinander, wenn Michael Jayston – abermals – erklärte, wie wenig positives er über die Drehbücher erzählen könnte, wo Colin Baker hingegen versucht war, neutral zu bleiben und „seine“ Folgen in Schutz nahm. Die Dynamik der beiden Time Lords war ausgezeichnet und gelegentliche Spitzen gegeneinander wirkten wie das Rumalbern von alten Freunden.
Nachdem die beiden Herren die Bühne geräumt hatten, konnte dann der Cosplay Contest stattfinden. Als Juroren waren nicht nur zwei langjährige Cosplayerinnen – wobei sich die Geister scheiden, ob es sich wirklich um Cosplay handelt, wenn das Kostüm gekauft ist und die einzige eigene Arbeit in der Frisur und dem Ankleiden besteht – sondern auch die Schauspielerin Bhavnisha Parmar anwesend. Trotz vieler Cosplayer, die man schon während einiger Panels unter den Besuchern gesehen hat, war die Teilnehmerzahl zum Wettbewerb recht klein. Gerade mal zehn Teilnehmer zeigten auf der Bühne nicht nur ihre zum Teil sehr kreativen Kostüme, sondern auch eine passende Performance. Besonders überzeugend war die Darbietung der Missy-Cosplayerin, die vollkommen zurecht den ersten Platz für Performance erhalten hat. Während die Performance einiger Cosplayer sehr hölzern wirkte, was sicherlich nicht zuletzt dem Scheinwerferlicht anzulasten war, schien die Missy-Cosplayerin voll und ganz in ihrer Rolle aufzugehen. Ob der Schlagabtausch mit dem Moderator einstudiert worden ist, ließ sich aus der Sicht des Zuschauers nicht sagen – aber überzeugend war die Darbietung alle Mal. Als ebenso kreativ lässt sich die kämpfende TARDIS bezeichnen, warum die TARDIS allerdings mit einem – zugegeben sehr hübschen – Schwert über die Bühne wirbelte, erschloss sich einem nicht so ganz, fiel aber vermutlich unter die kreative Freiheit der Cosplayerin. Etwas unkreativ wirkten hingegen die beiden – recht jungen – Cosplayer des 11. Doktors. Nicht nur, dass das Kostüm im Aufwand auf keiner Ebene mit dem Vollgesicht-Makeup von Madame Vastra mithalten konnte oder gar mit den offensichtlich selbst genähten Kostümen des Sieger-Duos, war die Darbietung der Cosplayerin lediglich der „ikonische Tanz“ des 11. Doktors, der immerhin für einige Lacher und Nachahmende im Publikum sorgte. Der Cosplayer aber hatte sich zumindest die Mühe gemacht und einen Monolog auswendig gelernt. In Ermangelung mehrerer Partner-/Team-Cosplays gewann „Double Trouble“, wobei man den beiden älteren Cosplayern vermutlich eher gerecht geworden wäre, wenn man diese Kategorie vollkommen eingestampft hätte. Denn zählt es wirklich als Sieg, wenn man als einziges Duo antritt? Zumindest stellte die Jury zu Recht fest, dass beide 6. Doktor-Cosplayer zumindest in einer weiteren Kategorie hätten gewinnen können.
Nach dem zugegeben sehr lustigen und vor allem Publikum einbeziehenden Wettbewerb fand wieder ein Panel mit den Gaststars statt, bei dem drei Schauspieler erneut auf die Bühne geholt wurden, wenn auch in neuer Konstellation. So berichteten Colin Spaull, Dean Hollingsworth und David Banks von ihren Erlebnissen rund um Doctor Who. Abgelöst wurden die drei dann anschließend von einem Vortrag vom Doctor Who-Fan Robert Vogel, der von seinem persönlichen Bezug zur Serie, seinem Besuch bei den Dreharbeiten in Cardiff und der Begegnung mit einigen Darstellern berichtete. Kurz vor der Closing Ceremony wurde erneut Michael E. Briant auf die Bühne gebeten, der den Besuchern von seinem Job als Regiesseur einiger Doctor Who-Folgen erzählte. Da die TimeLash sich zu diesem Zeitpunkt schon langsam dem Ende zuneigte und Briant bereits am Vortag auf der Bühne gewesen ist, war der Raum dieses Mal deutlich leerer.
Ein letztes Mal richtig voll war dann der Panelraum, als für die Closing Ceremony noch mal Ralf und Simone auf der Bühne erschienen und versicherten, dass die TimeLash im kommenden Jahr erneut stattfinden werde. Das während der sechsten TimeLash über den Besuchern drohende Damoklesschwert fiel nicht und statt der Ankündigung, dass es sich um die letzte TimeLash handle – wie es einige Besucher aufgrund der Verschiebungen und ähnlichen Einflüssen vermutet hatten – verkündeten die beiden lediglich eine Preissteigerung bei den Tickets im kommenden Jahr. Nachdem die Preise seit der ersten TimeLash konstant geblieben sind, muss nun mit einer Preisanpassung von fünf bis zehn Euro je nach Ticket gerechnet werden. Nachdem die Besucher diese vermeintlich schlechte Nachricht doch sehr gelassen und mit der Aussage, dass ihnen die TimeLash diese Preiserhöhung allemal wert sei, aufgenommen haben, wurden erneut alle Stargäste – sofern diese noch anwesend waren – auf die Bühne gebeten. Einer nach dem anderen verabschiedeten sich die Gäste von den TimeLash-Besuchern und zwar unter wie gewohnt tosendem Applaus, der sich zum Ende hin in Standing Ovations verlor. Eine letzte Ankündigung gab es dann allerdings, während die ersten Besucher bereits im Begriff waren zu gehen. Denn nicht nur, dass die nächste TimeLash stattfinden wird, es gibt bereits die erste Stargast-Ankündigung zur siebten TimeLash. In voller Vorfreude auf den erneuten Besuch von Ace-Darstellerin Sophie Aldred strömten die Besucher dann zu den Toren, die sich erst in einem Jahr erneut öffnen werden.
Die TimeLash VI in Bildern: