„Es war einmal ein Timelord“
„Es war einmal ein Timelord“
Erstveröffentlichung: 19. November 2023
Format: Softcover
Seiten: 100
Autor: Dan Slott, Dan Watters
Zeichner: Christopher Jones,
Matthew Dow Smith, Mike Collins, Kelsey Ramsay
ISBN-13: 978-3741640568
Alles NEU macht … der Doctor! Also, eigentlich ist der Doctor NEU! Und in diesem Band gibt der Fünfzehnte Doctor, im TV (bei uns zu sehen auf Disney+) grandios dargestellt von Ncuti Gatwa, sein Comic-Debüt. Ein aufregendes Präludium zu neuen Comic-Abenteuern in Raum und Zeit. Davor darf aber der Zehnte Doctor (der irgendwie zugleich der Vierzehnte Doctor ist) in ein wahrlich märchenhaftes Abenteuer stolpern. Genauer ist es Martha Jones: Sie wird von den unersättlichen Pyromethen gefangen genommen und um zu überleben, ist sie gezwungen, bislang unbekannte Geschichten des Doctors zu erzählen, wie es einst Scheherazade in 1001 Nacht tat. Darin tritt der Zehnte Doctor gegen seine größten und einige bislang unbekannte Feinde an. Auch der Neunte Doctor ist dabei und es gibt noch mehr Gastauftritte. Mit der Story gibt der Eisner Award ausgezeichnete Dan Slott (Amazing Spider-Man) sein Debüt als Autor bei den Doctor Who-Comics und berichtet in einem exklusiven Interview, wie dadurch für ihn ein Traum in Erfüllung ging.
Rezension
Der Comicband „Es war einmal ein Timelord“ vereint drei Geschichten, die verschiedene Facetten des Doctor-Who-Universums beleuchten. Zwei davon, ursprünglich unter dem Titel „Once Upon a Timelord“ auf englisch veröffentlicht, zeigen Abenteuer des 10. Doktors mit Martha („Feuerschein“) und des 9. Doktors mit Rose. Ergänzt wird dies durch eine Geschichte mit dem 15. Doktor und Ruby, die ursprünglich zum Free Comicbook Day erschien und als Einleitung zu einem künftigen Handlungsbogen dient. Ein Interview mit Dan Slott sowie ein Epilog von Dr. Rebecca Haar über die anhaltende Popularität der Serie runden den Band ab.
Die Geschichten punkten vor allem durch ihre authentische Darstellung der Doktoren und ihrer Begleiter. Dan Slott gelingt es, den Geist der RTD-Ära einzufangen. Auch Dan Watters präsentiert den 15. Doktor und Ruby auf glaubwürdige Weise.
Allerdings bleibt die erzählerische Tiefe auf der Strecke. Die Idee einer Alienrasse, die sich von fiktionalen Ereignissen ernährt, hat Potenzial, wird jedoch kaum ausgeschöpft. Statt frischer Ansätze gibt es vor allem nostalgische Anspielungen auf bekannte Gegner. Besonders die Geschichte mit Martha wirkt uninspiriert, da sie kaum aktiv ins Geschehen eingreift. Auch die Story mit dem 9. Doktor bietet mit ihrem Ansatz, die TARDIS-Übersetzungsschaltkreise zu umgehen, zwar eine nette Idee, bleibt aber weitgehend flach.
Die Zeichnungen variieren stark in der Qualität. Besonders in der Geschichte mit dem 10. Doktor gibt es schwache und uneinheitliche Illustrationen, die den Gesamteindruck tröben. Besser schneidet die Story des 9. Doktors ab, die solide, wenn auch unspektakuläre Arbeiten bietet. Positiv hervorzuheben sind die Zeichnungen von Kelsey Ramsay in der Geschichte des 15. Doktors, die durch klare Linien und ein eindrucksvolles Doppelseiten-Panel überzeugen.
Die Übersetzung ist größtenteils gelungen. Das Interview mit Dan Slott gibt interessante Einblicke in seine Motivation, während der abschließende Epilog wenig Mehrwert bietet.
Fazit:
Der Comicband bietet einige unterhaltsame Momente, bleibt insgesamt jedoch hinter seinen Möglichkeiten zurück. Nur die Geschichte des 15. Doktors macht Hoffnung auf künftig interessantere Inhalte. Ohne größere Highlights ist der Band eher etwas für eingefleischte Fans.
Es war einmal ein Time Lord
Drei Doctoren, drei Geschichten! In diesem Comic gibt es nicht nur die erste Comic-Story des 15. Doctors, sondern auch der 9. und 10. Doctor erleben neue Abenteuer in Raum und Zeit!
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