DOCTOR WHO
“DER DRITTE WELTKRIEG”
(“WORLD WAR THREE”)
Erstausstrahlung DE: 9. Februar 2008
Erstausstrahlung UK: 23. April 2005
Drehbuch: Russell T Davies
Regie: Keith Boak
Produktion: Russell T Davies, Julie Gardner, Phil Collinson
Der Doktor: Christopher Eccleston
Rose Tyler: Billie Piper
Im zweiten Teil der Doppelfolge enthüllen die Aliens nicht nur ihren Namen und die Weitläufigkeit ihrer Familie, sie furzen auch weniger, und das tut der Folge erstaunlich gut. Spoiler!
Nachdem der Doktor als Einziger den Mordanschlag der Aliens überlebt hat, gerät er unmittelbar selbst unter Verdacht. Auf der Flucht gabelt er Rose und Harriet Jones auf und verschanzt sich mit ihnen im Konferenzraum, der sich zum Glück hermetisch abriegeln lässt. Nun geben sich die Aliens auch als Slitheen (Familienname, nicht Rasse) zu erkennen und enthüllen ihren teuflischen Plan. Sie wollen die Codes für die Atomraketen verlangen, um einen vermeintlichen Alienangriff zu vereiteln, doch damit in Wirklichkeit die Erde zerstören und ihre radioaktiv verseuchten Reste als Treibstoff verscherbeln.
Diese Folge war um so vieles besser als die vorherige, und das lag zu einem nicht geringen Teil daran, dass die Aliens nicht mehr die ganze Zeit gepupst haben. Außerdem gefällt es mir persönlich immer, wenn Außerirdische die gleichen niederen Ziele verfolgen wie die Menschen, weil das letztendlich auch viel glaubwürdiger ist als Weltherrschaft oder so was. Und die Bedrohung war ja trotzdem akut vorhanden, auch wenn mir die Lösung nun wiederum ein bisschen zu einfach vorkam. (Mickey hackt sich da einfach mal in die Raketenabschussbasis? Naaa ja.)
Es ist kurios, dass eigentlich erst jetzt so richtig thematisiert wurde, wie gefährlich es ist, mit dem Doktor zu reisen. Kurios deshalb, weil Rose bisher in praktisch jeder Episode fast gestorben wäre, ohne, dass ihr das ernsthaft Kopfzerbrechen bereitet hätte. Als der Doktor sagt, er könne die Welt retten, aber sie dabei verlieren, da sagt sie ohne Zögern: „Tun Sie’s.“ So ganz weiß ich nicht, was ich daraus machen soll. Ist sie einfach nur strohdumm oder wirklich heldenhaft? Er auf der anderen Seite zögert, ein Charakterzug, den ich durchaus liebenswert finde, weil es einen gewissen Beschützerinstinkt offenbart. Am bemerkenswertesten aber fand ich seinen Blick, als Jackie ihn fragt, ob ihre Tochter bei ihm sicher ist. Er kann darauf nicht antworten, denn die ehrliche Antwort wäre nein, und das sagt man keiner Mutter. Rose bringt es am Ende auf den Punkt, als sie ihr sagt, wenn sie gesehen hätte, was sie gesehen hat, dann würde sie auch nicht zu Hause bleiben. Weil aller Gefahr zum Trotz das Universum so schön und aufregend ist, dass sie es sehen will. (Übrigens hatte ich dennoch ein bisschen den Eindruck, dass den Doktor das alles nachdenklich gestimmt hat und er sich gar und gar nicht sicher war, ob sie zurückkehren würde.)
Notes War Three. Das überraschte „Ah“ des Doktors, als Rose fragt, wie sie aus dem hermetisch versiegelten Raum wieder rauskommen, das war einfach nur süß. Und ich fand’s nett, dass er nicht gleich weiß, woher die Aliens stammen, sondern erst mal gründlich drüber nachdenken muss. Oh, und die Szene, wo der Soldat in den Raum mit den Aliens stürmt, sie entsetzt anstarrt und dann mit einem „sorry“ wieder rausrennt! Harriet Jones werden wir wiedersehen, schätze ich, sie wird mal Premierministerin. Der Doktor lässt das „Bad Wolf“ von der TARDIS wieder abwischen. Dass er Mickey the Idiot einlädt, hat mich überrascht, und ich bin heilfroh, dass er nicht wollte. Zehn Sekunden. Das war ein bisschen traurig.
Nach furzenden Gummi-Aliens wird es Zeit für einen ernstzunehmenden Gegner für den Doktor. Um nicht zu sagen, für seine Nemesis.
BEWERTUNG: 3,5 von 5 TARDISse
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