DOCTOR WHO
“ROSE”
Erstausstrahlung DE: 26. Januar 2008
Erstausstrahlung UK: 26. März 2005
Drehbuch: Russell T Davies
Regie: Keith Boak
Produktion: Russell T Davies, Julie Gardner, Phil Collinson
Der Doktor: Christopher Eccleston
Rose Tyler: Billie Piper
In der ersten Folge der Neuauflage von „Doctor Who“ gabeln wir eine Blondine auf und trotzen jeder Physik mit lebenden Plastikpuppen, die natürlich mit Anti-Plastik bekämpft werden. Und bevor ihr fragt: Es ist so albern, wie’s klingt. Spoilerwarnung!
Es ist nur scheinbar ein ganz normaler Tag für die Londonerin Rose Tyler. In dem Kaufhaus, in dem sie arbeitet, sieht sie sich Abends plötzlich von lebendig gewordenen Schaufensterpuppen umzingelt und wird gerade noch von einem mysteriösen Mann gerettet, der sich selbst als der Doktor vorstellt. Kurz darauf fliegt das Kaufhaus in die Luft. Doch den Doktor sieht Rose schon bald wieder, als er eine Spur bis zu ihr nach Hause verfolgt, und diesmal lässt sie ihn nicht mehr aus den Augen, denn sie will unbedingt wissen, was es mit den lebenden Puppen auf sich hat.
An dieser Stelle sollte eine fundierte und ansatzweise objektive Kritik stehen, doch die überspringen wir heute ausnahmsweise mal. Es ist mir unmöglich, diese Episode mit gesundem Menschenverstand zu bewerten, weil es nun mal die erste der Serie war, die ich jemals gesehen habe. Aber ich gebe zu, dass der klügere Teil meines Verstandes leise einwenden möchte, dass die Geschichte arger Quatsch ist.
Das wäre aber dann mal eine gute Gelegenheit, um zu erzählen, wie ich überhaupt zu „Doctor Who“ gekommen bin, denn wie so vieles in meinem Leben ist auch das eine lustige und ansatzweise peinliche Anekdote. Nun bin ich mit Science-Fiction aufgewachsen und hatte auch vorher schon mal von „Doctor Who“ gehört, ohne, dass es mich jedoch sonderlich interessierte. Ich hörte auch von der Neuauflage, doch erst eine belanglose Gossip-Meldung über John Barrowman machte mich neugierig, denn die war so missverständlich formuliert, dass ich davon ausging, dass er den Doktor spielt. Und da dachte ich dann so bei mir – ganz Mädchen – wenn so ein Schnuckel ein Alien spielt, dann sollte ich doch mal einschalten. Was ich denn auch tat und einen echten Kulturschock erlebte, als sich stattdessen ein Herr mit Segelohren als Doktor vorstellte. Hach ja, der gute Christopher Eccleston, er wuchs mir schon sehr bald ans Herz und wird dort auch immer einen ganz besonderen Platz haben, weil er mein erster Doktor war und die Rolle meines Erachtens mit einer beachtenswerten Mischung aus Tiefe und Naivität ausfüllte. Aber so war das damals also, Herr Barrowman kam später und war dann wirklich ein Schnuckel, doch eigentlich war das da schon nicht mehr wichtig.
Wie gesagt, die Folge an sich ist eher so meh. Lebende Plaste, das ist eigentlich gar keine schlechte Idee, ist hier aber absolut unterirdisch erzählt, es will sich einfach keine Spannung einstellen. Zum Teil ist das der Tatsache geschuldet, dass man als Zuschauer direkt mit so viel Unbekanntem konfrontiert wird und die Zeit dafür einfach nicht ausreicht. Man darf nicht vergessen, dass diese Folge nicht nur für mich damals die erste war, sondern sogar als solche angelegt war. Wir müssen also nicht nur schlucken, dass es ein Alien in menschlicher Gestalt gibt, das ist in einer Telefonbox, die innen größer ist als draußen, durch Raum und Zeit fliegt, sondern auch, dass ein einfaches Mädchen wie Rose ihr ganzes Leben zurücklässt, um mit ihm zu reisen, von der Plaste wollen wir gar nicht erst reden! Das ist schwer und kann nicht als gelungen bezeichnet werden. Indes, es gibt eine Szene, die mich schon beim ersten Sehen beeindruckt hat und das bis heute immer wieder tut. Als Rose den Doktor zum wiederholten Male fragt, wer er ist, nimmt er ihre Hand und hält diese Rede, wonach er die Bewegung der Erde fühlen kann. Da krieg ich ehrlich Gänsehaut, und ein bisschen mehr davon hätte der Folge ganz gut getan.
Notes. Rose ist Verkäuferin und zieht sich für die Arbeit so an? Da kleide ich mich fürs Büro ja schicker! Des Doktors erstes Wort zu Rose ist: „Run.“ Geht das eigentlich nur mir so oder sieht das Foto, das Clive vom Doktor hat, total nach schlechtem Photoshop aus? Nachdem die Mülltonne Mickey geschluckt hat, rülpst sie. Nee, also, Leute. Apropos, der Doktor vergisst Mickey ständig, das ist irgendwie doch recht vielsagend. Und selbst Rose sieht am Ende ein, dass er sie nicht halten kann. Dass sie allerdings nicht gemerkt hat, als er aus Plaste war, war ziemlich unglaubwürdig. Übrigens hasse ich Jackie jetzt schon, so was Nerviges aber auch. Als sie dem Doktor Avancen macht, lässt er sie sofort eiskalt abblitzen. Und als jemand, der von der siebten Staffel aus zurückblickt, fand ich diesen Dialog doch sehr bezeichnend für die Ära RTD: „So, what you’re saying is, the entire world revolves around you.“ – „Sort of, yeah.“
BEWERTUNG: 3 von 5 TARDISse
Diese Review gibt es auch auf bananasblog.de
Die deutsche Staffel 1 Box könnt ihr hier bestellen
Du hast vermutlich den Umstand übersehen, dass jackie (vermutlich) von der Sozialhilfe lebt und Rose’s ganze Knete beim Shoppen verschleudert.
Und warum hat der Wachmann das “Lottogeld”?