Ostern
Viele werden jetzt denken, wie soll man eine besten Liste zu einem Feiertag machen, für den es bisher nur eine einzige Folge gab. Aber was wird an Ostern gefeiert? In der christlichen Mythologie stirbt jemand und wird wiederbelebt. Was gibt es ähnliches in Doctor Who? Natürlich! Das Plotdevice, durch das es erst möglich wurde, eine solche Serie so lange am Leben zu halten. Hiermit präsentiere ich die Top 5 Regenerationsfolgen.
Und als besonderes Leckerli ist sie dieses Mal nicht auf meinen Mist gewachsen. Die Mitglieder der Dr. Who Facebook Gruppe, der Missing Episodes Gruppe und dem größten deutschen Doctor Who Forum Deutschlands unter drwho.de/Forum haben abgestimmt. Es ist deren Liste, ich sage lediglich wie ich die Folge fand. Als Episode, aber vor allem auch als Abschied des Doktors. Also ein großes Dankeschön und Lob an jeden, der teilgenommen hat, ohne zu wissen, wofür er abstimmt. Ein weiterer Beweis, warum wir das beste Fandom überhaupt sind! Viel Spaß.
5. Parting of the ways (s01e12+13 NW)(10 Stimmen)
Team: 9. Doktor (Christopher Eccleston), Rose Tyler (Billie Piper), Capt. Jack Harkness (John Barrowman)
Die erste Regeneration der New Series kam für mich relative überraschend. Als jemand, der die Serie erst neu entdeckt hatte, wusste ich zwar schon, dass der Doktor von Zeit zu Zeit regeneriert, aber, dass der Neue nur eine Staffel hatte, das konnte ich vor meiner Zeit im Fandom nicht ahnen. Zumal ich Ecclestons Doktor sehr gut fand.
Der Doktor findet sich plötzlich in einer Reality Show wieder, ohne zu wissen, wie er dahingekommen ist. Es ist klar, dass es sich hier um verschärfte Formen von Sendungen wie Big Brother oder der schwächste fliegt handelt. Letzten Endes kostet es allen Verlieren das Leben. Auch Rose und Jack sind in anderen Sendungen gefangen. Der Doktor bemerkt, dass es ihre Anwesenheit kein Zufall ist, findet aber einen Weg aus der Sendung. Auch Jack kann fliehen. Nur Rose verliert das Spiel. Allerdings wird sie nicht getötet, wie es zuerst aussah. Sie wird auf ein Schiff der Daleks teleportiert. Der Emperor Dalek hat als einer der wenigen Überlebenden des Time War einen Kult um sich herum geschaffen und nutzt Menschen als Basis für eine Dalek Armee. Zwar gelingt es dem Doktor Rose zu retten, aber Millionen Dalek Soldaten greifen den Satelliten an, auf dem sie sich befinden. Dies kostet fast allen Menschen auf dem Satelliten das Leben. Letzten Endes bleibt dem Doktor nur den Satelliten zusammen mit der Erde zu sprengen, um die Invasionsflotte zu zerstören. Er schickt Rose mit Hilfe der TARDIS nach Hause. Der Companion kann aber nicht ruhig sitzen bleiben, während der Doktor in Lebensgefahr schwebt. Sie schafft es die TARDIS aufzubrechen und in den Vortex zu schauen, der ihr ungeahnte, fast allmächtige Kräfte verleiht. Sie reist in die Zeit des Angriffs und zerstreut alle Partikel der angreifenden Flotte in Zeit und Raum.
Sie selbst kann dem Vortex aber nicht standhalten und droht zu sterben. Der neunte Doktor nimmt ihn in sich auf, um ihr Leben zu retten. Damit rettet er zwar Rose, aber opfert sein Leben. Rose, die nicht versteht, was los ist, sieht den Doktor regenerieren.
Hier kommen viele Elemente der vorangegangen Episoden zu einem Gesamtbild zusammen. Der Nachrichtensatellit Satellite 5 dient hier als Kulisse. Die Einmischung des Doktors hatte nicht den vorgegebenen Plan wieder hergestellt, sondern alles noch schlimmer gemacht. Die Folge Dalek – wohl eine der besten der New Series – sorgt dafür, dass die aus heutiger Sicht doch befremdlich wirkenden Daleks dennoch eine klare Bedrohung darstellen. Vor allem in der großen Anzahl.
Hervorzuheben ist allerdings vor allem das Erzähltempo. Der Doktor findet sich in einer Lage, die für ihn genauso mysteriös ist, wie für uns. Nur sehr langsam ergibt sich ein genaues Bild. Und wenn man dann alle Informationen hat, ist die Lage schon gekippt. Vor allem der Cliffhanger mit der Ansprache des Doktors ist beeindruckend in Szene gesetzt.
Schauspielerisch waren „unsere Helden“ in Bestform. Cristopher Eccleston brillierte zwischen seinem Hass gegenüber den Daleks und der Sorge um Rose. Auch der Gewissenskonflikt wieder einen ganzen Planeten auszulöschen, um seine Todfeinde zu besiegen kommt zum Tragen. Gerade heute nach dem War-Doktor erweitert diese Szene den neunten Doktor ungemein.
Auch Billie Piper, die ich in der Rolle für nicht allzu gut fand, hat hier eine sehr gute Darstellung gezeigt. Rose ist in sich gekehrt und abweisend.
Am Ende opfert sich der Doktor mit einem Lächeln im Gesicht und der Zuschauer wundert sich was als nächstes kommen wird, als diese fremde Person in der TARDIS steht. Dieser Doktor ist gestorben, wie er Zeit seiner Ära gezeigt wurde. Humorvoll, aber mit einem starken Willen. Er wusste, dass er regenerieren wird und hat diese Konsequenz akzeptiert ohne mit der Wimper zu zucken. Ein würdiger Abschied für diesen Doktor, von dem man viel zu wenig gesehen hat.
Obwohl ich die Folge gut fand, gibt es doch Grund zur Kritik. Der größte ist wohl, dass der „Story Arc“ um das Wort Bad Wolf vollkommen irrelevant war. Es hatte absolut keine Bedeutung. Man hätte Bad Wolf auch durch irgendetwas anderes ersetzen können, es gäbe keinen Unterschied. So war Bad Wolf eine gute Folge, aber bei weiten kein guter Arc. Man könnte sogar darüber diskutieren, ob es überhaupt ein Story Arc war. Bis zur letzten Folge wurde nichts mit dem Wort angefangen.
Auch wurde hier die Tradition begonnen, dass die Daleks mit Millionen und Billionen an Soldaten aufmarschieren und dann durch einen Zufall komplett ausgelöscht werden. Aber mit einem Überlebenden, der dann wieder Billionen weitere Daleks erschafft. Ein Konzept, dass spätestens nach dem dritten Mal eher lächerlich wirkt. Das sind allerdings eher Kontinuitätsprobleme, die hier noch nicht zum Tragen kommen.
Alles in allem ist Parting of the Ways eine gute Folge mit einem sehr guten Doktor. Auch der Companion macht eine gute Figur. Die Sorge um den Doktor nimmt man Billie Piper jede Sekunde ab. Ein würdevoller Abschied dieses Doktors, um den sich hinter den Kulissen immer noch Mythen und Theorien ranken.
4. Night of the Doctor (Minisode 2013 NW)(11 Stimmen)
Team: 8. Doktor (Paul McGann)
Lange habe ich überlegt, ob ich diese Minisode überhaupt in die Top 5 reinnehme. Denn die zehn Minuten sind wohl kein als vollwertige Episode zu bezeichnen. Allerdings habe ich mich letztendlich dafür entschieden. Weil es vom 8. Doktor nicht gerade viel zu sehen gab (dafür umso mehr zu hören) und vor allem, weil die Regeneration des Doktors eine Lücke zwischen der New Series und den Classic Episoden bzw. dem TV Film schließt. Außerdem ist McGann mein Lieblingsdoktor.
Die Schäden durch den Time War sind verehrend. Auch Unbeteiligte können den Kämpfen nicht entgehen und die Time Lords sind so verhasst wie ihre Feinde, die Daleks. Der Doktor empfängt ein Notsignal eines Frachters im Orbit. Er will der letzten verbliebenden Überlebenden an Bord helfen, als diese aber die TARDIS sieht und damit erkennt, dass es sich bei ihrem Retter um einen Time Lord handelt, weigert sich Kath mit ihm zu kommen. Letzten Endes schlägt das Schiff auf den Planeten auf. Bei dem Planeten handelt es sich um Karn, auf dem ihn die Schwesternschaft schon erwartet.
Auch der Doktor hatte nicht überlebt, wurde aber temporär wieder hergestellt. Bewegt durch die Erkenntnis, dass der Krieg schon genug Opfer forderte, beschließt der Doktor, dass es Zeit ist aktiv zu werden. Mit der Hilfe der Schwesternschaft regeneriert er in eine neue Inkarnation, die den Namen Doktor ablegt und den Krieg beenden will.
Was Paul McGann in diesen fünf Minuten alles gezeigt hat, war großartig und hat großes Potenzial seines Doktors gezeigt. Zumindest für die, die keine Big Finish Hörspiele hören. Es ist wirklich schade, dass eine Neuauflage mit diesem Doktor 1996 nicht geklappt hat. Das neue Kostüm des Doktors wirkt sehr gut und passt zu der Zeit, als auch der persönlichen Lage, in der sich der Doktor befindet. Man erkennt immer noch den Edwardian Gentleman, der aber eine Menge durchgemacht hat.
Auch die anderen Kostüme und Requisiten als auch Schauspieler sind nicht zu verachten. Mit der Schwesternschaft von Karn bekommen wir dann auch noch eine nette Anspielung auf die Classic Episoden, die das Ganze runder machen. Besonders als Bestandteil des 50. Jubiläums. Eine ganz tolle Minisode vor allem für Fans des 8. Doktors, der zwar der längste amtierende Doktor war, aber die kürzeste Screentime hatte.
3. Caves of Androzani (s21e06 CW)(28 Stimmen)
Team: Fünfter Doktor (Peter Davison), Peri Brown (Nychola Bryant)
“This time it feels different”. Der Mr. Nice Guy unter den Doktoren tritt ab. Der fünfte Doktor ist einer der Kontroversesten. Vielen ist er zu langweilig, zu passiv. Dafür konnte er seine Loyalität und Entschlossenheit in dieser Folge unter Beweis stellen. Und das obwohl die Geschichte um den Doktor eigentlich eher zweitrangig für den Plot ist. Dafür ist sie wesentlich persönlicher. Der Doktor versucht nicht, die Menschheit zu retten. Er muss keinen Gegner besiegen oder eine überlegene Streitmacht zerstören. Er will einfach nur den Companion retten, der von allen anderen noch übrig geblieben ist. Unter Aufwendung seines Lebens.
Der Doktor und Peri landen auf dem Planeten Androzani Minor. Beim erkunden einer Miene stolpert der Doktor über einen toten Soldaten. Peri tritt in die Substanz Spectrox. Der Doktor hilft ihr und bekommt auch etwas von ihr ab. Das Resultat ist, dass Beide dem Tode geweiht sind. Sie wurden vergiftet und das Gegengift ist nur schwer zu finden. Außerdem werden sie wegen dem Toten angeklagt und sollen als Rebellen hingerichtet werden. Die Exekution ist aber ein Schwindel. Denn der Anführer der Rebellen, Sharaz Jek, hat sich in Peri verliebt und will sie um jeden Preis vor ihrem Tod bewahren. Jek wurde bei einem Unfall verletzt und trägt seitdem eine Gesichtsmaske, da er sein Gesicht niemandem mehr zeigen will. Er will Rache und die Mienenarbeiter befreien, die dann für ihre harte Arbeit endlich bekommen, was sie verdienten.
Währenddessen versucht der Doktor sich einen Weg durch die Höhlen zu bahnen, um an die Milch einer Königsfledermaus zu kommen. Das einzige bekannte Gegenmittel gegen eine Spectroxvergiftung. Die Nebenwirkungen werden immer schlimmer, während er von den Soldaten gejagt wird.
Jek driftet immer mehr in den Wahnsinn ab, während Morgus den Präsidenten tötet und die Kontrolle übe die Miene übernimmt. Eine Konfrontation ist unausweichlich. Es kommt zum unausweichlichen Ende der beiden. Jek wird erschossen, kann aber mit letzter Kraft Morgus töten.
Der Doktor muss seine letzen Kräfte mobilisieren, um zu Peri zurückzukehren. Er hat die Milch. Aber nur genug für eine Person. Er flößt ihr das Gegengift ein und bricht zusammen. Die ahnungslose Peri schaut fassungslos zu, wie der Doktor regeneriert.
Die Zusammenfassung mag sich nicht nach viel anhören, aber de Alternative wäre gewesen, eine ganze Seite Zusammenfassung zu schreiben. Meiner Meinung nach ist dies die komplexeste Regenerationsfolge seit War Games. Die Charaktere des Jek und Morgus werden grandios machthungrig und wahnsinnig gezeichnet. Jek ist einfach merkwürdig und kann einem durchaus einen Schaue über den Rücken jagen. Seine Gestalt ist grotesk und erinnert stark an das Phantom der Oper. So hat er auch eine sehr theatralische Erscheinung. Auf der anderen Seite haben wir den intriganten Morgus, der, um eine moderne Referenz zu sagen, auch aus Game of Thrones stammen könnte. Der Plot ruht einzig und alleine auf diesen beiden Charakterköpfen und wie sie versuchen, sich gegenseitig auszuspielen.
Die Kulissen waren klasse. Der whotypische Geröllhaufen ist vorhanden, aber das Design der Labore, Miene und den Büros sieht gut aus.
Dieses Mal gehört dem Doktor der Nebenschauplatz, was diese Folge unter den Regenerationsfolgen einzigartig macht. Der Doktor ist nur von dem Wunsch getrieben, seinen Companion und auch sich selbst zu retten. Ein Umstand, für den er sich später selbst opfert. Der ganze Krieg um ihn herum interessiert ihn dieses Mal nicht. Er tut, was getan werden muss. Der fünfte Doktor, der normalerweise zurückhaltender ist, hat hier eine actionorientiertere Episode, was ihm gut zu Gesicht steht. Dieser rücksichtslosere Zug steht dem Davison Doktor sehr gut. Er konnte auf den letzten Metern zeigen, was alles in seinem Doktor gesteckt hat. Auch das Ende passt gut zu diesem Doktor. Sich aktiv für jemand anderen zu opfern, das gab es nur bei drei Doktoren. Und nur einer hat deswegen geflennt. Und es war nicht der Davison Doktor. Er war einfach froh, Peri gerettet zu haben.
Unvergesslich ist der erste Auftritt Colin Bakers, der erstmal seinen Companion anschnauzt und dann ganz offen verkündet, dass die nächsten Jahre anders werden.
Was ich in der Zusammenfassung bewusst übersprungen habe, waren die Magmamonster. Die waren unnötig und sahen einfach nur scheiße aus. Warum die ins Skript geschmissen wurden, bleibt wohl ein Rätsel. Anscheinend war man der Meinung, dass in ein Doctor Who Skript eben ein Monster gehört. Ein Umstand, den man in heutigen Quasi-Historicals noch bemerken kann.
Die Vergiftung des Doktors hatte auch überraschend wenige Auswirkungen auf sein Verhalten. Auch wenn die vierstufige Krankheit in jeder Folge eine neue Phase erhält, so bemerkt man dies eigentlich erst in der letzten Folge. Bis dahin wird viel über die Nebenwirkung gesprochen, aber wenig gezeigt.
Peri wird komplett ins Abseits gedrängt. Sie ist die klassische Damsel in Distress. Die meiste Zeit fürchtet sie sich einfach nur vor Jek oder liegt bewusstlos rum. Da hätte man ihr ruhig mehr für ihre eigene Rettung in die Hand geben können. Gerade in Kombination mit dem am Overacting vorbeischrammenden Jek wirkt Nichola Bryant doch recht blass.
Die Folge an sich ist sehr gut. Doch als letzte Episode eines Doktors, hätte es doch ein wenig mehr um ihn gehen können. Die Story verläuft hier völlig zweigleisig und vernachlässigt eigentlich die Suche des Doktors, der sich von Szene zu Szene hangelt. Gerade für einen Abschied des Hauptdarstellers hätte er mehr Präsenz verdient.
Was bleibt ist eine sehr starke Folge, mit Abzügen in der B-Note.
2. Time of the Doctor (Weihnachtsspecial 2013)(29 Stimmen)
Team: Elfter Doktor (Matt Smith), Clara (Jenna-Louise Coleman)
Der Schwanengesang von Matt Smith stellt eine Besonderheit dar. Nicht nur, weil es im Zuge des Jubiläums der Serie ein Teil des mehrteiligen Story Arcs war (Night…, Name…, Day of the Doctor), die Folge benutzte auch viele der Ereignisse der letzten Staffeln. So der Riss aus der fünften Staffel, die Regeneration in sich selbst in der vierten Staffel und die Rettung von Gallifrey in Day oft he Doktor, um ein Mammutprojekt einer Folge abzuliefern. Alle Weichen waren gestellt auf den letzten großen Kampf des Doktors gegen eigentlich alle Feinde, die ihm jemals begegnet sind.
Während einer Weihnachtsfeier landet die TARDIS im Hof von Claras Wohnung, die mit ihrer Familie Weihnachten feiert. Der Doktor nimmt sie mit zu einem Kult, der momentan die älteste Frage bewacht. Niemand kommt hinein oder heraus. Und doch bittet der Doktor, dorthin reisen zu dürfen. So landen sie in dem Dorf Christmas das unbemerkt von Engeln belagert wird. Da dies indirekt die Schuld des Doktors ist, beschließt er Christmas solange es dauert zu verteidigen und Clara unfreiwillig nachhause zu schicken. Hier wird auch wieder thematisiert, dass die TARDIS Probleme mit Clara hat, da sich die Maschine weigert den Companion zurück zum Doktor zu bringen. Zumindest anfangs. Clara will ihren Freund um jeden Preis retten und die Zeitmaschine gewährt ihr wieder Zutritt. Obwohl für Clara nur ein paar Minuten vergangen sind, waren es für den Doktor 300 Jahre, der nun sichtlich gealtert ist. Relativ geschockt wundert sie sich, warum er nicht regeneriert und bekommt vom Doktor mitgeteilt, dass er es nicht mehr kann. Alle Regenerationen sind aufgebraucht. Und der nächste Angriff lässt nicht auf sich warten. Nur durch das Zureden Claras fasst der nun senile, alte Doktor noch einmal dem Mut seinem unausweichlichen Ende entgegenzutreten.
Die einzige Chance besteht darin, die Schulden, welche die Time Lords beim Doktor haben endlich einzulösen. Durch die Risse kommuniziert Clara mit Ihnen und macht ihnen klar, dass jetzt die Zeit gekommen ist, sich beim Doktor zu revanchieren. Er bekommt einen komplett neuen Zyklus zugestanden und die freigesetzte Energie zerstört die angreifenden Raumschiffflotten. Allerdings ist der Doktor unauffindbar.
In der TARDIS kommt es zum großen abschied mit dem kurz wieder verjüngten elften Doktor. Eine letzte Aussprache mit Clara und schon steht ein sichtlich verwirrter, brandneuer Doktor vor der nicht weniger verwirrten Clara.
Hier wird alles zu einem Ende gebracht. Das letzte Special brachte uns einen neuen Doktor und damit die Problematik, dass es keine Regenerationen mehr gab, nachdem der zehnte Doktor auch eine zusätzliche für sich verbraucht hat. Dazu gab es noch Anspielungen auf sämtliche Story Arcs der letzten beiden Staffeln. Die Risse in Raum und Zeit werden mit dem Special verbunden und der Raum Nr. 11 kehrt zurück. Die Regeneration endet dann mit dem Ablegen der Fliege, die so charakteristisch für den elften Doktor war. Generell hat Matt Smith seine alte Doktor Szenen hervorragend gespielt. Da konnte er einfach zeigen, was er kann und wenn man die 5. Staffel als vergleich ansieht, kann man deutlich sehen, wie der jüngste Doktor bisher schauspielerisch gereift ist. Er hat hier eine sehr zurückgenommene, auf den Punkt gebrachte Performance gebracht. Klar das Highlight der Folge. Auch der abschied von Clara war rührend, mit einer starken Bildgewalt und die sentimentale Seite dieser Enden hassenden Inkarnation wurde mit dem Auftreten von Amy sehr schön visuell umgesetzt. Emotional eine sehr tiefgehende Folge, die den Charakter dieses Doktors mit einem i-Punkt beschert.
Das Dörfchen Christmas ist schon sehr klischeehaft. Aber zu Weihnachten ist das durchaus in Ordnung. Da darf es auch mal offensiv gemütlich und verträumt sein.
Erwähnenswert ist noch der erste Auftritt Capaldis, der wohl die merkwürdigsten paar Minuten nach einer Regeneration hatte. Einen solchen verwirrten, aber bedrohlichen Anblick hatten wir noch nicht.
Auf der anderen Seite steht, dass die Geschichte und eigentlich die gesamte Folge, unter einem starken Bombast steht. Wieder einmal finden sich so viele Gegner wie möglich zusammen, um die Bedrohung besonders groß zu machen. So gehen sämtliche Gegner eigentlich unter. Auch wenn die in Montagen erzählten Invasionsversuche nett waren, so war dieser Plot eindeutig eine reine Nebenhandlung. Da wundert es auch niemanden, dass jede Bedrohung innerhalb von Sekunden besiegt wurde. So wird auch schnell mal der Orden geschaffen, der den Doktor in der 6. Staffel jagen will, damit dieser auch noch vorkommt. So entsteht auch der Eindruck, dass alles irgendwie zusammengeworfen werden soll, um auch ja auf alle Plot Holes eine Antwort zu haben. Was nur zu einem Teil gelingt.
So war das so schön genannte „Regenerationsflak“ einfach zu bombastisch, allerdings auch die einzige Möglichkeit aus dieser schreiberischen Ecke wieder rauszukommen.
So bleibt ein würdiger Abschied, der in der B-Note aber deutlich Federn lassen muss. Nichtsdestoweniger, eine ganz tolle Regenerationsfolge mit einem undurchsichtigen 12. Doktor.
1. War Games (s06e07 CW)(32 Stimmen)
Team: Zweiter Doktor (Patrick Troughton), Jamie McCrimmon (Frazier Hines), Zoe Heriot (Wendy Padbury)
War Games. Die Laufzeit alleine ist schon respekteinflößend. Als die bis dato längste Folge überhaupt, sind natürlich einige Vorbehalte da. Könnte sie zu lang sein? Ist genug Plot da? Verliert man nicht irgendwann die Lust die Folge anzuschauen? Ich hab eine ähnliche Geschichte mit der Episode. Als erste Episode, die ich überhaupt gesehen habe, hatte ich nach der zweiten ausmachen müssen, da es zu viel war. Erst Jahre später hab ich sie mir wieder angesehen. Und es ist nicht einfach nur ein sehr guter Abschied des beliebten Troughton Doktors, es ist meiner Meinung nach auch eine der besten Folge aller Zeiten. Dabei haben wir hier eine eigentlich sehr simple Invasionsgeschichte. Der Clou ist, dass es nicht einfach nur eine Invasionsgeschichte ist, es ist eine darüber, wie eine Invasion vorbereitet wird.
Der Doktor landet auf einem Planeten, den er für die Erde hält. Aber etwas ist faul. Römische Soldaten, sowie Kommandostände aus dem Weltkrieg sind vorhanden. Nichts passt zusammen. Langsam wird klar, dass ein Alien Krieger aus allen verschiedenen Epochen der Erde zusammengezogen hat, um herauszufinden, welche Kandidaten die Geeignetsten sind, um eine Armee von Supersoldaten zu erschaffen. Über das gesamte Gebiet sind verschiedene Eben installiert. Von dichten Wäldern bis zu Industriemetropolen. In jeder Umgebung müssen die Kämpfer getestet werden. Schlimmer noch, der Doktor steht einem anderen Renegade Time Lord gegenüber, der sich selbst der War Chief nennt. Unterstützt wird er von den War Lords, die die Verantwortlichen für jede Kriegs Zone sind. Nur eine kleine Gruppe an Rebellen konnte die Gehirnwäsche des War Chief brechen.
Natürlich wollen die War Lords ihre Macht nicht teilen. Und mit der Ankunft eines weiteren Time Lords wird die Paranoia, dass der Doktor den War Chief bei einer Rebellion unterstützen will immer stärker. Nachdem der War Lord, Anführer aller War Lords, es nicht geschafft hat, den Doktor auf seine Seite zu ziehen, kommt es, wie es kommen muss. Der War Lord tötet den War Chief.
Der Doktor erkennt, dass er alleine nicht Herr der Lage werden kann und ruft nach seinen Leuten. Den Time Lords. Diese fordern ihn auf, nach Gallifrey zurückzukehren. Und zum ersten Mal können die Zuschauer den Heimatplaneten des Doktors sehen.
Dabei handelt es sich nicht um ein Utopia der Technologie, sondern eher einer dystopischen Welt unter harter Führung. Der War Lord wird wegen seiner Verbrechen verurteilt. Er und seine Männer werden durch und für alle Zeiten dematerialisiert. Als hätten sie nie existiert.
Aber auch der Doktor kommt nicht ungeschoren davon. Er wird angeklagt, die TARDIS gestohlen und das wichtigste Gesetz der Nicht Einmischung gebrochen zu haben. Auch er wird verurteilt. Seine Begleiter werden in ihre Zeit zurückgeschickt und er zur Regeneration gezwungen und verbannt zu einem Exil auf der Erde.
Diese Folge ist ein Meilenstein in Doctor Who. Die Schauspieler haben alle eine gute Arbeit gemacht. Was bei der Masse an Charakteren eine echte Meisterleistung ist. Die Story wird trotz der Länge nie langweilig und es passiert immer etwas. Der Doktor, dargestellt von Patrick Troughton, ist ein wunderbarer Charakter, der hier seine Liebe zum Slapstick Humor voll ausleben kann.
Das Besondere dieser Folge ist Kontinuität. Hier wird zum ersten Mal die Time Lord Gesellschaft gezeigt. Es wird angedeutet, warum der Doktor von Gallifrey geflohen ist. Warum er sich in die Angelegenheiten anderer einmischt. Gekonnt reagieren die Charaktere aufeinander. Egal ob es der skeptische Soldat ist oder die Interaktion der War Lords mit dem War Chief. Die Companions haben Jamie und Zoe haben hier auch ihren letzten Auftritt und können noch einmal zeigen, dass sie sich den Platz in der TARDIS durchaus verdient haben. Vor allem aber lebt die Folge von der grandiosen Ausstattung der BBC. Es scheint als hätten sie kurzerhand das Lager geplündert und alle Kostüme der letzten 20 Jahre in eine Folge gestopft. Ob antiker römischer Legionär oder einfacher Soldat im ersten Weltkrieg. Und gerade die Kulissen wirken für diese Zeit unglaublich echt.
Der Sonic Screwdriver wird zwar nur zum zweiten Mal benutzt, aber hat hier den prominenteren Auftritt als futuristisches Werkzeug.
Das Ende des zweiten Doktors ist aber nicht nur eine gute Folge an sich und auch nicht bloß eine hervorragende Regenerationsfolge. Sie hat die Serie für die nächsten Jahre und teilweise auch Jahrzehnte beeinflusst. So wird hier die Storyline des Exils des Doktors gestartet. Ein umstand, den der dritte Doktor in seinen ersten beiden Staffeln auszubaden hatte.
Zudem wird hier die inoffizielle „Staffel 6.B“ erschaffen. In der der Doktor mit Jamie als Rehabilitationsmaßnahme für die CIA (Celestial Intelligence Agency) der Time Lord arbeiten muss, um für seine Einmischungen gerade zu stehen, ohne zur Regeneration gezwungen zu werden. So kommt es dann auch Jahrzehnte später zum Treffen mit dem sechsten Doktor in „The Two Doktors“.
Als Kontra ist wirklich nur die schiere Länge anzuführen, die den Spaß für manche Leute trüben könnte. Alle anderen bekommen eine gut erzählte, spannende, an den richtigen Stellen lustige Episode, die unsere Serie geprägt hat, wie kaum eine andere.
Ehrenwerte Erwähnung:
Day oft he Doktor (50 Jahre Special 2013)
Team: Zehnter Doktor (David Tennant), Elfter Doktor (Matt Smith), War-Doktor (John Hurt), Clara Oswald (Jenna-Louise Coleman)
Auch hier ein Kandidat, bei dem ich lange überlegen musste, ihn überhaupt in die Liste aufzunehmen. Einerseits hatten wir ganz klar einen Doktor, der am Ende regenerierte (ebenfalls um eine Lücke der New Series zu schließen). Allerdings handelte es sich um einen Doktor, der einzig und allein für diese Folge erschaffen wurde. Und da sich diese Folge nicht um die Regeneration des War oder auch Hurt-Doktors handelte, bzw. dem Weg dorthin, wie bei allen anderen Regenerationsfolgen, wurde die Episode zwar nicht mit einem Platz in der Top 5 versehen, aber dieser gekonnte Auftritt eines Science Fiction Urgesteins erfahrt trotzdem Erwähnung. Außerdem war er einfach ein grandioser Doktor und hat es verdient.
Das Special selbst war sehr gut. Matt Smith und David Tennant haben sich die Bälle zugespielt und mit Hurts Doktor gab es noch die Tradition, dass der Doktor mit seinen Vorgängern nicht sehr zimperlich umgeht. Generell war die Folge vollgestopft mit Anspielungen auf die klassische Serie. Mit einem ganz besonderen Gast am Ende. Für jeden Fan ein Muss. Zumal man endlich ein paar Antworten auf die großen Mythen der New Series vor allem dem Time War bekam.
Das waren also meine oder besser unsere Top 5 Regenerationsepisoden. Welche hättet ihr denn privat gehabt? Stimmt die Liste mit eurer überein? Allen frohe Ostern und bei allem was gut ist, folgt nicht dem weißen Hasen in den Kaninchenbau! Er ist verrückt!
Schöne Feiertage,
Toby