Doctor Who in Deutschland – Mein TimeLash Wochenende

Doctor Who in Deutschland – Mein TimeLash Wochenende

Als es damals hieß „Hey, wir machen eine deutsche Doctor Who Convention“, wollte ich nicht daran glauben. Weder daran, dass dies ernst gemeint war, noch, dass dies jemals zu Stande kommen würde.
Die Tatsache, dass die Veranstalter Leute waren, die ich schon lange durch das Fandom kannte, fast täglich irgendwie im Kontakt war und eben dieses „Das sind Menschen wie du und ich“-Gefühl immer dabei war, lies mich doch arg daran zweifeln, dass wir hier über eine Ankündigung und dem Wunsch der Veranstalter selber, nicht hinauskommen würden.

Heute, direkt nach dem (erfolgreichen) ersten TimeLash Wochenende ziehe ich meinen Stetson vor dem, was das Trio Simone Violka, Ralf Schmidt und Pascal Salzmann dort zustande gebracht hat.
Ich würde Lügen, wenn ich sagen würde, dass ich keine großen Erwartungen hatte – denn die hatte ich, als jemand, der noch nie auf einer Convention war, durchaus – aber meine Erwartungen wurden bei weitem übertroffen – und das nicht nur vom organisatorischen her, sondern auch vom Fandom.


Vor der TimeLash

Ein Punkt, der mich zu Anfang besonders skeptisch machte, war das Crowdfunding, mit dem die TimeLash ihre erste Finanzspritze erhielt. Ich konnte mir einfach nicht vorstellen, dass genügend Leute zusammen kommen, die in kürzester Zeit eine Summe von mindestens 35.000€ Spenden würden. Aber als sich hier schon zeigte, wie falsch ich mit meiner Vermutung lag, stieg meine Vorfreude und Neugierde, von da an, kontinuierlich an.

Schnell war ein Hotelzimmer reserviert, ein Ticket (beim Crowdfunding) gekauft, ein Plan aufgestellt und der Abreisetag groß im Kalender markiert – ab da an hieß es warten und warten und warten und jede kleine Info aufsaugen, die nach und nach veröffentlich wurde.


Freitag, 23. Oktober, ein Tag vor der Eröffnung.

DekorationIch kam am Hauptbahnhof in Kassel an, bin alleine gereist und habe bis dato noch niemanden ausfindig machen können, der sich als Doctor Who Fan zu erkennen gab. Auch am Bahnhof selbst konnte ich nichts erkennen, was auf das Event aufmerksam machte – allerdings bin ich auch direkt raus und Richtung Hotel gegangen. Kaum, dass ich die Straße überquert hatte, hörte ich schon „EY MCFLY!“ (Anmerkung: Ich hatte bis dato noch keinen der bei der TimeLash Anwesenden persönlich kennengelernt) und traf dann auf die ersten Whovians, die ebenfalls im selben Hotel waren.

Beim Einchecken an der Rezeption flitzte dann übrigens auch schon Simone an mir vorbei – etwas, was sie das ganze Wochenende über getan hat… „vorbeihuschen“… Hätte ich ihren Job gemacht, hätte ich wohl ein paar wichtige Kilos abgenommen über das Wochenende. 😉

Dekoration2Nachdem ich mich im Hotelzimmer ausgeruht hatte (warum das nötig war, erzähle ich an dieser Stelle nicht, da ich mir sicher bin, dass Raphael dies im Whocast noch schallend lachen kundtun wird 😉 ), ging ich dann Freitag Abend noch zur Veranstaltungshalle im Kulturbahnhof, wo Ralf und Pascal (welcher mir gleich zugewinkte, als ich den Raum betrat), gerade die Crew-Einteilung und Vorabbesprechung machten.
Ausgestattet mit Presseausweis (Booya!) und beeindruckt von all der Dekoration und den großen Plänen der nächsten Tage, stapfte ich durch das Gebäude und fand mich schließlich in einem Dalekkostüm wieder, was dann später auch als Foto die Runde machte.

Dekoration 3Von Pascal mit dem Auftrag ausgestattet, doch bitte ein paar Programmhefte ins Hotel zu bringen, wo gerade die letzten Gäste eingetroffen waren, gingen wir dann in kleiner Gruppe, bevor wir selbst noch etwas Essen gehen wollten, ins Hotel und trafen dort dann tatsächlich auf Paul McGann, der nur ein paar Meter neben uns saß und – wohl wegen seiner Erkältung und der Anreise – nicht allzu glücklich aussah… Also lieber nicht ansprechen. 😉
Wir überreichten Simone die gewünschten Programmhefte, linsten noch ein wenig zu Paule rüber und erfuhren dann, dass das Veranstalter-Trio zusammen mit den Gästen noch etwas essen gehen wollte, aber selbst noch nicht wüsste wo… Meine Hoffnung war zu dem Zeitpunkt natürlich, dass man sich treffen würde – So viel sei gesagt, nein, wir trafen sie leider nicht mehr… bzw… nicht mehr wirklich…

Unser Abend – der mit dem Plan „so nah wie möglich am Hotel zu bleiben“ begann, endete mit einer Stunde Fußmarsch, bis wir endlich ein Lokal zum Essengehen gefunden hatten – auf dem Rückweg kamen wir dann übrigens am Lokal vorbei, wo die Stargäste waren und ich konnte nur einen wehmütigen Blick durchs Fenster werfen… Aber morgen wird alles besser!


Samstag, 24. Oktober – Erster Tag der TimeLash

Müde, schlapp aber voller Vorfreude begann dieser Tag – nicht ohne ein paar Pannen… Als ich völlig unvorbereitet auf Andrew Cartmel stieß, der mich freundlich begrüßte und von mir nur ein dümmlich grinsendes Schweigen als Antwort erhielt, dachte ich schon, heute würde alles schief gehen.
Dann klaute mir Chris Wake, der zusammen mit Ralf die Moderation der Panels übernahm, auch noch den „reservierten“ Platz am Frühstückstisch und ich könnte schwören, dass Terrance Dicks mir böse Blicke zuwarf… zugegeben, das letzte traf entweder auf alle Personen zu, die in Dicks Blickfeld traten, oder ist rein meiner Paranoia zu verdanken, aber das Gefühl ließ mich nicht los…

Ich war gesättigt – hatte gerade 13€ für zwei Brötchen und ein Glas Orangensaft ausgegeben (Hatte einfach noch keinen Appetit) – und schon wurden wir, also Ich, Raphael, Pia, Harald und Kolja (Ja genau, die vier Whocastler – Und ja, der Esel nennt sich immer zuerst!) vom energiegeladenen Fahrer eingeladen, dass er uns zur Veranstaltung fährt – auch wenn der Weg zum Auto selbst schon so lang war, wie zur Veranstaltung selber – Aber wir wollten dann auch nicht nein sagen. 😉

Dort angekommen, dachten die dort wartenden Fans natürlich, dass da jetzt die VIPs aussteigen, und dann kam nur der dicke André McFly aus Bad Schwartau… armes enttäuschtes Volk… Schnell dran vorbei, bevor aus dem Unmut noch Ärger wird und rein in die Halle.

VorstellungDa wir zu diesem Zeitpunkt freie Platzwahl hatten, war es schade, dass wir unsere Plätze für das Wochenende nicht reservieren konnten. Aber sitzen… ja Hauptsache sitzen… sitzen tu ich gerne…

Das Programm startete mit einer Vorstellung der Veranstalter, Moderatoren und schließlich der Stargäste. Bei letzteren reichte das Ganze dann von „Schön bei Euch zu sein“, über lustige Anekdoten, bis „Ikk bin ein Berliner“ und man merkte einigen die wenige Con-Erfahrung deutlich an.

Nicola Bryant und Terry MolloyIm Anschluss startete auch direkt das erste Panel von Nicola Bryant und Terry Molloy, welche davon erzählten, wie sie ihre jeweiligen Rollen bekommen haben, wie ihre Arbeit bei Big Finish ist – und die Unterschiede zur TV-Serie – und dann gab’s natürlich noch die Geschichte, wie die liebe Nicola von einem deutschen Nacktbadestrand-Besucher unfreiwillig während der Dreharbeiten einer Ertrinken-Szene gerettet wurde… Vorzeitiges Highlight des Tages 😉

Nach dem in meiner Erinnerung kaum noch abrufbaren Panel mit Terrance Dicks und Andrew Cartmel, folgte dann der unterhaltsame Höhepunkt des Tages: Koljas Einleitung zu Big Finish.Terrance Dicks und Andrew Cartmel
Mit dem Ziel „Ich möchte erklären, was nach der Absetzung ’89 kam und wie daraus schließlich Big Finish resultierte“, kämpfte sich Kolja, angetrieben von Whiskey und der Macht des Mikrofons, durch die Massen der vorbereiteten Infos und schaffte es mit Leichtigkeit auch den letzten Zweifler im Raum für sich – und noch wichtiger – für Big Finish zu begeistern. Das besondere an Koljas Art ist die offene Ehrlichkeit, mit der er einem etwas verkaufen möchte. Denn, wenn etwas kacke ist, dann sagt er es auch – so wurden natürlich Holy Terror Koljaund Chimes of Midnight als das, was sie auch sind, angepriesen – „Meisterwerke“ – aber die Seitenhiebe auf Nekromanteia oder Tennant und Rose im Vergleich zu McGann und Charley, konnte sich der gerne ins Kölsch verfallene Whocast-Miterfinder dann doch nicht verkneifen. 
Informativ, unterhaltsam und – da gehe ich mit den meisten der Zuschauer konform – viel zu kurz, sorgte Kolja dafür, dass die Verkäufer vom Big Finish Stand sich kaum vor Anfragen von Chimes of Midnight retten konnten. 

Big Finish PanelDas nächste Panel war von Big Finsh, welches ich aber nicht komplett mitbekommen habe, da ich als Autogrammjäger unterwegs war. Mein erstes Autogramm holte ich dann von Michael Schwarzmaier ab, der sich von meiner selbstgemachten Shada CD so begeistert zeigte (welche er mir signieren sollte), dass er auch unbedingt so eine haben wollte. Terrance Dicks hingegen war weniger gesprächig, signierte meine deutsche „Die Fünf Doktoren“ DVD und lies mich dann wieder von Dannen ziehen – ich wollte ihn dann aber auch nicht weiter belästigen, bevor er mir wieder böse Blicke zuwirft.

AutogrammeAndrew Cartmel und Paul McGann, welche ebenfalls auf meiner Liste standen, waren zu dem Zeitpunkt leider nicht an ihren Plätzen – Cartmel machte gerade Fotos und McGann war beim Panel dabei – so verzog ich mich kurz in den Backstage-Bereich, bekämpfte meinen Durst, um anschließend den Rest des Big Finish Panels mitzuerleben – der aber auch eine Nick Briggs One Man Show hätte sein können.

Nun folgte eines der Sachen, auf die ich mich besonders gefreut hatte – Das deutsche Synchro Panel!
Leider war Frau Luise Charlotte Brings im Stau stecken geblieben und so fand es „nur“ mit Michael Schwarzmaier und Kai Taschner statt.Michael Schwarzmaier und Kai Taschner
Für mich persönlich, war dies – obwohl man Herrn Schwarzmaier deutlich anmerkte, dass er mit Doctor Who eigentlich so gar nix am Hut hat (woraus er auch kein Geheimnis machte) und dies als Job sieht, bzw. sah und doch viel lieber über das Synchrongeschäft selbst redete – ein weiterer Höhepunkt.
Taschner und Schwarzmaier erzählten viel, machten Scherze, spielten sich Bälle zu und gingen freundlich auf jede Frage aus dem Publikum ein.
Meine obligatorische Frage an beide, ob sie ihre Rollen wieder aufnehmen würden, wenn weitere Folgen der alten Serie synchronisiert werden würden (oder im Falle von Kai Taschner, wenn K-9 in der neuen Serie wieder auftauchen würde), bejahten beide, was mit lautem Applaus aufgenommen wurde.

Der PauleDas anschließende Paul McGann Panel war natürlich das, welches am meisten besucht wurde. Paul erzählte viel und war auch zu Scherzen aufgelegt, wenn er auch die etwas seltsamen Bitten des Publikums, dass er doch bitte eine Rede des 12. Doktors aus dem Staffel 8 Finale nachmachen soll, oder etwas singen, mit „ich mach das morgen, ok?“ abtat. Die Rede hielt er nächsten Tag tatsächlich, ums singen hatte er sich aber erfolgreich gedrückt. 😉
Auch hier stellte ich eine, bzw. zwei Fragen. Nach den verschiedenen Charakterisierungen des 8. Doktors, von romantisch, über dunkel bis zum Pazifisten, wollte ich gerne wissen, welche Charakterisierung McGann selbst am meisten mochte. Die Antwort folgte prompt „Es macht am meisten Spaß einen dunklen Charakter zu spielen“ – was ich durchaus nachvollziehen kann.
Über meine zweite Frage, welches die „Most annoying Question“ ist, die er immer und immer wieder gefragt wird, musste er auch nicht lange nachdenken. „Wann sieht man dich mal wieder im Fernsehen“ lautete da die Antwort und auch das konnte man nachvollziehen.
Ansonsten lief auch dieses Panel sehr friedlich ab, wenn die Frage nach den Schauspieltipps, die der Herr stellte, welcher nächsten Tag auch als Night of the Doctor Paule am Cosplay Wettbewerb teilnahm, eher peinlich wirkte – vor allem wenn man dessen Leistung auf der Bühne am nächsten Tag mitbekommen hatte…

Catrin StewartDas im Anschluss folgende Catrin Stewart Panel habe ich wieder übersprungen um die letzten Autogramme abzugreifen. Nachdem ich Andrew Cartmel dann erklärte, dass ich sein Facebook Banner designend habe, schrieb er mir in mein „Warchild“ Buch „Danke für das Banner“ und hielt noch einen netten Plausch mit mir, wo er mich auch aufforderte, ihm eine Freundschaftseinladung auf Facebook zu schicken – welche er, nebenbei bemerkt, immer noch nicht angenommen hat. Auch gab er mir einen Preisnachlass auf sein mitgebrachtes Buch „Script Doktor“, welches ich dann tatsächlich gekauft habe, obwohl ich es gar nicht haben wollte 😀 – das ist ein Verkaufsprofi, dieser Cartmel…

Paule AutogrammUnd kaum hatte ich ihn am Stand alleine gelassen konnte ich dann auch endlich mein letztes Autogramm holen – von Paule selbst, den ich zwar im Backstage Bereich schon mehrfach gesehen hatte, aber natürlich nicht stören wollte, wenn er sich denn mal zurückgezogen hatte.
Ich reichte ihm das Cover von „Chimes of Midnight“ welches er mit einem „Good Times“ quittierte, als er das Booklet durchblätterte und mir im Anschluss die Hand gab und sagte „You are very kind, thank you.“… Bis zu dem Zeitpunkt, als Harald sagte „Zu mir hat er, dasselbe gesagt“, schwebte ich auf Wolke 7…

Den Abschluss des Tages machte dann Toby Hadoke mit seiner Stand Up Show zu Doctor Who, welche ich mir nach 5 Minuten aber nicht weiter angeguckt habe sondern zurück ins Hotel bin, da wir ja noch weitere Planungen hatten. Schließlich hatte ich schon vor Wochen im Irish Pub einen Tisch reserviert – zu dem sich dann neben den fest eingeplanten (und einigen neuen Gesichtern) auch noch Kai Taschner und Chris Wake gesellten. Dazu brauch man auch nicht mehr viel sagen, außer… war eine lange Nacht. 😉


Sonntag, 25. Oktober, zweiter TimeLash Tag

Der zweite Tag, begann für den unausgeschlafenen Herrn McFly, dann wesentlich entspannter als der Vortag, und man konnte sich auch ein wenig mehr Zeit lassen, da man jetzt ja die Location usw schon kannte. Das erste Panel, mit Nick Briggs, habe ich fast vollkommen ausgelassen aber das zweite Panel… hachja… der traurige Höhepunkt… Robert Vogel erzählt von Doctor Who – oder anders gesagt – Onkel Vogel macht ne Diashow mit Screenshots – oder nochmals anders gesagt: „Ich, ich, ich, ich, ich“.

Der hat doch nen Vogel!Ich kannte bisher noch keinen der berühmten Vogel-Vorträge, jedoch waren mir diverse Zitate wie „Das hier ist Jon Pertwee, der einzige Doktor, der alle seine Stunts selbst gemacht hat“ ein Begriff. Ich war neugierig, ob er diesem Ruf auch gerecht wird und so saß ich natürlich direkt ganz vorne und mit entsetzter Schadenfreude, lauschte ich diesem Vortrag, der wie ein Reisebericht eines Grundschülers wirkte.

„Damals als die klassische Serie auf Super RTL lief“ und „Das hier ist die Bushaltestelle vor dem Gebäude“ brannten sich so tief in mein Gedächtnis ein, dass mir klar wurde, dass der Ruf dieses Mannes ihm komplett gerecht wurde. Der gesamte Vortrag, der, so hätte man meinen sollen, eine Info zur Serie hätte sein sollen, drehte sich im Grunde nur um Vogel selbst. Wie er in Cardiff war, dies erlebte, das erlebte, dort wen traf, hier wen traf – oder dort nicht zurückgerufen wurde und hier nicht zurückgerufen wurde – alles gespickt mit Screenshots aus TV-Folgen und dem Special „The Five(ish) Doktors“, da er selbst ja keine Fotos machen durfte (Ob er da die Rechte an den Screenshots, für die Präsentation hatte?).
Nicht wenige schrieben gleichzeitig bei Facebook, wie langweilig dieses Panel doch ist und machten sich über die VIELEN falschen Infos lustig, die der Mann von sich gab.
Die vielen Erwähnungen von Farscape machten auch deutlich, dass Vogel selbst wohl eher aus einem anderen Fandom kommt (das, welches halt erfolgreicher war/ist) und eigentlich eher was zu Scifi allgemein sagen sollte, als zu Doctor Who, wo er offensichtlich kaum eine Ahnung von hat.
Peinlich, langweilig und uninformativ ist hier das Fazit und man kann nur hoffen, dass Robert Vogel im nächsten Jahr höchstens noch als Vogelscheuche eingeladen wird und kein Mikro mehr in die Hand bekommt.

Writers PanelDie nächsten zwei Panels, von Catrin Stewart und den Autoren, habe ich leider verpasst, da ich zu dem Zeitpunkt Interviews geführt habe, die mit Doctor Who so gar nichts zu tun hatten 😀 Mehr dazu in einer der nächsten Folgen von Kamehameha – dem deutschen Dragon Ball Podcast.

Was sagte ich eben? Peinlich, langweilig und uninformativ? Bleiben wir doch gleich dabei und kommen wir zum Cosplay Wettbewerb 😉
Ich möchte hier eine Lanze für die 2-3 wirklich guten Kostüme brechen, die dort zu sehen waren. Denn wenn Cosplay gut gemacht wird und zur Person passt, kann man daran gar nichts aussetzen. Leider gab es hier aber auch ein paar Ausnahmen, die so dermaßen den Bodengrund unterboten haben, dass ich vor Lachen und Schamgefühl innerlich gestorben bin. Ohne WorteWenn man mit ansehen muss, wie eine Rose und Tenni (und Donna) Fanfic(k)tion (wo die liebe Rose natürlich auf Gallifrey zur Time Lady aufgestiegen ist) zum Leben erweckt wird und drei junge, stark untersetzte Damen in schlechten Kostümen auf der Bühne scheinbar den Spaß ihres Lebens haben, indem sie das Ansehen der gesamten Frauenwelt in 5 Minuten zunichtemachen, Doctor Who als Familienserie in den den feuchten Abgrund der Fangirlfantasien ziehen und dabei auf allen rumtrampeln, was das Fansein zum Vergnügen macht, dann stirbt man innerlich. Man zerbricht. Ja man lacht vielleicht noch, aber es ist ein trauriges lachen. Ein Lachen voller Scherben. Ich habe den Bodengrund gesehen und er war über mir. Danke dafür…

12065780_909793425775824_6674266169528740117_nDie restlichen Teilnehmer schwankten zwar auch zwischen gut und peinlich, reichten aber im letzten Punkt nicht mehr daran ran. Zum Glück. Am Ende gab es mehrere Gewinner, ob nun verdient oder nicht und das Moderatoren Duo, welche austauschbarer nicht hätte sein können, verschwand so schnell wieder von der Bühne, wie es gekommen war. Hoffentlich übernimmt im nächsten Jahr wer anders den Job, denn von Leuten, deren bester Vorschlag für ein Gewinnspiel war, „Zählt doch mal alle Doktoren Schauspieler auf“ – auf einer Doctor Who Convention – darf man auch nicht viel erwarten…

Das Fandom PanelDer Abschluss des Tages war dann wieder ein kleines Highlight, mit Kolja, Harald und Bernhard, von den Worshippers of Xoanon – und Ralf, der mehr mitreden wollte, als moderieren – welche dann über die Entstehung des deutschen Fandoms sinnierten und sich, im Falle von Kolja, wieder keine Seitenhiebe auf vorherige Vorträge von Robert Vogel beispielsweise, verkneifen konnten.
Wieder sehr unterhaltsam und informativ lag der Lacher des Tages diesmal bei Bernhard, der verlauten ließ, dass die Frauenquote im Fanclub zu Anfang doppelt so hoch war, wie die Ausländerquote, nämlich bei 2.

VerabschiedungEs folgte der offizielle Abschluss mit der Verabschiedung der (letzten anwesenden) Gaststars und der Veranstalter und Moderatoren und dann war irgendwie auch schon alles vorbei. Es war so viel los und trotzdem fühlte es sich so kurz an. Die Halle leerte sich langsam und wir ließen das Ganze dann abends noch mit dem Veranstalter-Trio und einigen wenigen Gästen noch in der Hotellobby beim Feierabend Bierchen Revue passieren.
Da haben Sascha – Von dreibeinigen Sie-reden Podcast – und ich übrigens noch versucht einen Spontan Hotellobby Podcast mit eindrücken zur TimeLash aufzunehmen, und aus diesen angesetzten 20-30 Minuten wurde ein 1,5 Stunden Cast, da Ralf uns gesehen hat – Nein ich möchte fast sagen, er hat das Mikrofon gerochen, und hat uns dann gnadenlos gecrasht und erzählt… und erzählt… und erzählt… der Cast wird übrigens den Titel „Und dann kam Ralf“ tragen und wird spätestens am Freitag online gestellt.


Fazit:

Es war ein tolles Wochenende, ein lustiges Wochenende, mit Höhen, mit Tiefen, mit Lachen, mit Schämen, mit allen Drum und Dran. Ich habe so viel mehr bekommen, als ich erwartet habe und so viele – und ich meine wirklich VIELE – Leute kennengelernt, die sich dann doch getraut haben, mich anzusprechen und von denen ich nur die Onlineprofile kannte und wirklich viel Spaß hatte, mich zu unterhalten. So viele nette Menschen, auch mit Cosplay ( 😉 ) und keiner hat mich angespuckt (Puh!). Man kann nur den Hut ziehen, vor dem was Pascal, Ralf und Simone dort geschafft haben und sich auf das nächste Jahr freuen, wenn die jetzt schon angekündigte TimeLash 2 stattfinden wird.
Ich werde wieder dabei sein, hoffentlich – und diesmal vielleicht selbst im Cosplay? 😉

Ein besonderer Dank geht hier noch an Roland Hülsmann und Michaela Fesser, für das Bereitstellen der Fotos für diesen Beitrag. Danke dafür.


Wie hat Euch die TimeLash gefallen? Kommentiert Eure Eindrücke hier unten im Beitrag! Wir freuen uns über alle Eure Kommentare!

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André McFly
Gründer & Chefredakteur
Ich bin seit über 10 Jahren Doctor Who Fan und hatte 2013 die Idee für eine deutsche Doctor Who Reviewseite. Über die Jahre hat sich der Whoview allerdings zu mehr als nur einer Reviewseite entwickelt und so schreibe ich heute vor allem News und Rezensionen. Ich bin auch jährlich auf der Timelash als Presse zu Gast und veröffentliche meine Eindrücke hier auf der Seite. Fernab von Doctor Who betreibe ich mehrere Podcasts, mache Musik und versuche mich als Autor.
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André McFly

Ich bin seit über 10 Jahren Doctor Who Fan und hatte 2013 die Idee für eine deutsche Doctor Who Reviewseite. Über die Jahre hat sich der Whoview allerdings zu mehr als nur einer Reviewseite entwickelt und so schreibe ich heute vor allem News und Rezensionen. Ich bin auch jährlich auf der Timelash als Presse zu Gast und veröffentliche meine Eindrücke hier auf der Seite. Fernab von Doctor Who betreibe ich mehrere Podcasts, mache Musik und versuche mich als Autor.
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6 Comments
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Christian Schmidt
Christian Schmidt
8 Jahre her

Vielen Dank für diesen ehrlichen Bericht, der Abschnitt über den Cosplaywttbewerb war einfach nur auf den Punkt. Man muss auch schlichtweg die Wahrheit ausprechen und ich finde wirklich, dass deine Ausdrucksweise noch sehr milde war für das, was dort vor Ort abgelierfert wurde. Cosplay kann gut aussehen, man muss aber auch entsprechendes Herzblut in das Hobby stecken. In diesem Fall waren nicht nur die Kostüme der jungen (ich glaube ja eher, dass die mal jung waren) stark untersetzten Damen unter jeder Grenze des Annehmbaren. Auch die Darbietung war schlechter als jeder Gewinnerbeitrag der goldenen Himbeere in den letzten Jahrzehnten. Vielen… Mehr lesen »