A Doktor for all Seasons – Weihnachten

A Doktor for all Seasons:

Weihnachten 2013

Das wohl wichtigste Fest der westlichen Welt. Was merkwürdig ist, in der Classic Serie hatte es nie eine besonders große Bedeutung. Mit den Spezialsendungen der New Series gibt es ja mittlerweile auf Weihnachten zugeschnittene Episoden. Was Weihnachten ausmacht ist erstmal die friedliche Atmosphäre. Generell steht Miteinander und Familie im Vordergrund. Weniger Gefühl als mehr visuelles wird Weihnachten wohl auch mit Schnee verbunden. Jetzt zu der Liste von Folgen, die mindestens eine dieser Punkte gut rüberbringt.

 

5 – The next Doktor (Special 2008 NW)

Team: 10. Doktor(David Tennant)

1Das erste Special des Specialjahres von 2010. Es ist so weit unten, weil sie sehr zweigeteilt ist. Die erste Hälfte befasst sich mit einem Mann, der sich für den tatsächlichen Doktor hält, mit Screwdriver und Companion. Die Cybermen haben bei ihm einen Schock ausgelöst, als sie seine Familie töteten und durch einen Unfall, erhielt er gespeicherte Daten über den Doktor. Die Cybermen bauen in der Zeit eine Hochhaushohe Cybermen, mit dem sie dann die Welt erobern wollen.

Der erste Teil des Specials, der sich mit Jackson Lake befasst, ist für eine Weihnachtsepisode wirklich nett. Das obligatorische Überwinden des Verlustes der geliebten Personen ist gut in Szene gesetzt und passt somit zur weihnachtlichen Stimmung. Auch hier ist der “Doktor” eine Person, dessen Schicksal einen mitnimmt.2

Leider wird die doch zu diesem Zeitpunkt weihnachtlichste Episode in der zweiten Hälfte von einem Riesencybermen zertrampelt. Und wieso sich niemand an einen riesigen Roboter erinnern kann, der eine Stadt in Schutt und Asche gelegt hat, ist wohl auch nicht zu verstehen. Aber wir reden hier ja auch von einer Welt, in der es niemandem auffällt, wenn sich die Freiheitsstatue durch halb New York bewegt.

 

 

4 – The Doctor, Widow and the Wardrobe (Special 2011 NW)

Team: 11. Doktor (Matt Smith)

3The Doctor, the Widow and the Wardrobe basiert auf den ersten Narnia Büchern, die in England sehr beliebt sind. Der Doktor wird nach einem Absturz aus der Atmosphäre von Madge Arwell gefunden, die ihn zu seiner TARDIS zurückbringt. Jahre später ist ihr Mann während des zweiten Weltkriegs auf seinem Rückflug verschollen und wird für tot gehalten. Daraufhin fährt Madge mit ihren Kindern in das Haus von Verwandten, um ihnen wenigstens ein sorgenfreies Weihnachten zu ermöglichen. Der Doktor, der sich als Hausmeister dort befindet, erwartet sie schon, um ihr den Gefallen zurückzuzahlen. Der Doktor und die Kinder finden ein Portal und geraten in eine Alien Welt. Die Welt droht zerstört zu werden und sie können nur gerettet werden, indem Madge, der es als einzige möglich ist, das Schiff zu steuern, mit allen Anwesenden von dem Planeten flieht. Dann wird klar, dass die Turbulenzen, die Reg Arwell hatte vom Raumschiff verursacht worden sind und sie können ihn wieder einsammeln, womit die Familie wieder intakt ist.4

Das Problem von Widow and the Wardrobe ist, dass sie sehr oft einfach zu rührselig, zu verspielt, einfach zu viel wird. Der Doktor hat mal wieder seinen Spaß mit Spielzeugen, was dann aber zu kindisch wird. Zudem wird die Logik stark gestreckt, um die emotionalen Momente zu bekommen. Aber für eine Weihnachtsepisode ist es mal wieder ein sehr schönes, märchenhaftes Setting. Und davon lebt die Folge dann auch zum größten Teil. Es ist eben mehr der Doktor im Winterwunderland, als eine durchdachte, erzählte Geschichte.

 

 

3 – Fathers Day (s01e08 NW)

Team: 9. Doktor (Cristopher Eccleston), Rose Tyler (Billie Piper)

Fathers Day ist das einzige Nicht-Weihnachtsspecial dieser Liste. Die Folge handelt nicht von Weihnachten, aber, wie ich finde, von den zentralen Punkten, die Weihnachten ausmachen. Familie und Aufopferung. Rose überredet den Doktor, sie zu der Hochzeit ihrer Eltern zu bringen. An diesem Tag ist ihr Vater gestorben. Nach einiger Überredung tut der Doktor das auch. Trotz des Versprechens sich nicht einzumischen, rettet Rose ihren Vater, was das gesamte Raum/Zeitgefüge auseinanderbringt. Auf einmal versuchen Monster alle Personen aus der Zeit zu löschen. Pete erfährt in einem Gespräch mit seiner Tochter, warum das alles passiert und beschließt, die Fehler wieder gut zu machen, indem er letztendlich freiwillig gegen das Autor läuft, das in einer Zeitschleife feststeckt.5

So thematisiert die Folge zwei Dinge, die Weihnachten ausmachen. Familie und Miteinander. Pete bringt Letzen Endes das ultimative Opfer, um alle anderen, inklusive seiner ungeborenen Tochter zu retten. Dabei liegt der Fokus auf dem Gefühlsleben von den Beiden. Alle anderen verhalten sich eher schematisch. Jackie motzt jeden an, der Doktor versucht eine wissenschaftliche Lösung zu finden, um alle zu retten. Doch letzten Endes bleibt Pete nun mal keine Wahl, der in einem sehr emotionalen Moment entscheidet, sein Schicksal doch zu akzeptieren. Dies sind dann auch die Szenen, die die Folge sehenswert machen. Pete ist ein sehr optimistischer, liebenswürdiger Charakter, dessen Ende einen dann auch berührt.

 

 

2 – The Snowmen (Special 2012 NW)

Team: 11. Doktor(Matt Smith), Clara Oswald (Jenna Coleman), Madame Vastra (Neve McIntosh), Strax (Dan Starkay), Jenny Flint (Catrin Stewart)

6Die Folge, in der Clara als Companion eingeführt wurde. Clara ist eine Kellnerin Anfang im viktorianischen England, die zufällig auf den Doktor stößt. Vom quasi Tod seiner Freunde der Ponds  gezeichnet, weigert er sich fortan, seine Reisen weiterzuführen, was dessen Entourage von Strax, Jenny und der Silurianerin Madame Vastra verhindern will. Merkwürdige Dinge gehen mit dem Schnee vor, der von der Great Intelligence mithilfe von Dr. Simeon gesteuert werden kann. Alles, was sie für die totale Kontrolle brauchen ist menschliche DNS. Die soll von der toten Gouvernante genommen werden, deren Job Clara als Zeitstelle übernommen hat.7

Moffattypisch ist die Szenerie sehr düster gehalten, was aber auch einfach gut zu dem viktorianischen Look passt. Für den nötigen Humor sorgen die drei Freunde vom Doktor und vor allem Strax, der so gut wie immer eine sitzende Pointe liefert. Die Dialoge zwischen ihm und dem Doktor sind das Highlight des Specials, ohne aber zu albern zu werden. Die Atmosphäre ist also schön winterlich und das Verarbeiten des Todes der bis zu diesem Punkt einzigen Companions des elften Doktors ist ein gutes Thema für eine nachdenkliche Folge. Leider mangelt es gerade daran. Der Doktor sitzt eben viel alleine in der TARDIS, das war es dann aber auch schon. Der Gegner bleibt leider ein bisschen blass, aber mit seinem Desinteresse an Menschen fügt er sich gut in die Story ein.

Das Visuelle ist einfach wunderschön. Die TARDIS in den Wolken ist ein märchenhafter Anblick, den es so in der Seriengeschichte noch nicht gab. Generell sind die Sets schön winterlich festlich, mit einem 11. Doktor in Spiellaune, der mal wieder rumalbern darf.

8So überzeugen vor allem die ausdrucksstarken Bilder und Kostüme, wenn die Story leider ein bisschen enttäuscht. Es bleibt aber ein gutes Weihnachtsspecial. Leider kommen gerade die Gastdarsteller zu kurz. Richard E. Grant bekommt als Simeon zu wenig zu spielen, was bei einem so brillanten Schauspieler (er spielte auch schon den Doktor in einem Sketch von Steven Moffat vor der Neuauflage) Verschwendung ist. Aber wenn wir gerade bei Verschwendung sind, Ian McKellen macht als Stimme der Great Intelligence eine hervorragende Figur, aber bei einem so hochdekorierten Schauspieler ist es dann doch Schade, ihn nicht zu Gesicht zu bekommen.

 

 

1 – Christmas Carol (Special 2010 NW)

Team: 11. Doktor (Matt Smith), Amy Williams (Karen Gillan), Rory Williams (Arthur Darville)

9Mehr – wie es so schön heißt – Christmassy als mit einer Umsetzung von Charles Dickens berühmtesten Werk “A Christmas Carol” kann es wohl nicht mehr werden. Das Original lese ich jedes Jahr wieder mit Freude. Die Folge interpretiert dabei jede Station auf die ganz eigene Doctor Who Art. Am Weihnachtsabend muss ein Raumschiff notlanden. Wegen der Atmosphäre des Planeten sind die Chancen allerdings gering. Nur der Großindustrielle Sardick hat die Möglichkeit mit einer Maschine das Wetter zu beeinflussen und somit die 4003 Passagiere zu retten. Dieser ist aber völlig verständnis- und Mitleidslos, dass er gar nicht erst darüber nachdenkt. Der Doktor beschließt also Kazrans schlimme Kindheit so zu verändern, dass sich sein Herz erweichen lässt. Die Geister der Weihnacht werden dabei von den verschiedenen Zeitebenen dargestellt. Der Doktor als Geist der vergangenen Weihnacht. Amy und Rory als blinde Passagiere sind der Geist der gegenwärtigen Weihnacht. Und in einem sehr ergreifenden Twist ist der eiskalte Kazran der Geist der zukünftigen Weihnacht.10

Die Schauspieler sind dabei durchweg gut. Vor allem der bärbeißige Kazran wird wunderbar diabolisch von Michael Gambon dargestellt. Die Ausleuchtung der alt wirkenden Szenerie des Planeten passt zur weihnachtlichen Stimmung. Vor allem die Familie Abigails, die als Pfand der Sardick Familie überreicht wurde, trägt zur Thematik bei. Und wie das Produktionsteam es schafft, immer wieder gute Kinderschauspieler zu bekommen, ist ein Rätsel. Der junge Kazran, als auch das Kind, das mit dem der Doktor spielt, bauen eine richtige Chemie zum Doktor auf und haben einige der besten Szenen des Specials. Mit der tragischen Liebesgeschichte, die sich zwischen Kazran und der totkranken Abigail entwickelt sorgen für eine schwermütige Dramatik innerhalb des Plots, ohne zu sehr auf die Tränendrüse zu drücken.

Einige Dummheiten gibt es natürlich auch, wie der fliegende Hai beispielsweise, aber die Szenen, die sitzen – ich erinnere nur an das Gespräch wie der erste Kuss sein muss – sitzen richtig. Vor allem die besinnliche Atmosphäre der Folge passt zu Weihnachten wie die Faust aufs Auge. Alles in allem nicht nur ein sehr gutes Special, sondern auch eine der besten Folgen, die es in der Moffat Ära bisher gab.

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So, das waren meine Top 5 Folgen für eine weihnachtliche Stimmung. Was wäre eure Wahl gewesen?

Merry Crhistmas and a happy New Year,
Toby


 

 

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André McFly
Gründer & Chefredakteur
Ich bin seit über 10 Jahren Doctor Who Fan und hatte 2013 die Idee für eine deutsche Doctor Who Reviewseite. Über die Jahre hat sich der Whoview allerdings zu mehr als nur einer Reviewseite entwickelt und so schreibe ich heute vor allem News und Rezensionen. Ich bin auch jährlich auf der Timelash als Presse zu Gast und veröffentliche meine Eindrücke hier auf der Seite. Fernab von Doctor Who betreibe ich mehrere Podcasts, mache Musik und versuche mich als Autor.
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André McFly

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